Die US-Behörden müssen weiterhin geschlechtsneutrale Reisepässe ausstellen. Am Donnerstag hat ein Berufungsgericht diese Entscheidung eines Gerichts in Boston vom Juni bestätigt. Drei Richter haben den Antrag der Regierung von Präsident Donald Trump abgelehnt, das Urteil auszusetzen.
Trump hat nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Jänner per Dekret angeordnet, dass die Bundesbehörden nur mehr das männliche und das weibliche Geschlecht anerkennen. Auch auf US-Reisepässen sollten nur diese beiden Möglichkeiten erlaubt sein. Das Außenministerium hat daraufhin alle Passanträge von Menschen gestoppt, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen.
Bundesrichterin Julia Kobick in Boston hat die Regierung aber im Juni angewiesen, wieder Pässe mit der Option "X" beim Geschlecht auszustellen. Das Berufungsgericht hat sich jetzt der Einschätzung der Bundesrichterin angeschlossen. Sie hat gewarnt, dass Betroffenen durch die Anordnung der Regierung "eine Vielzahl unmittelbarer und irreparabler Schäden" droht.
Der erste US-Reisepass mit der geschlechtsneutralen Angabe "X" wurde im Oktober 2021 während der Präsidentschaft von Trumps Vorgänger Joe Biden ausgestellt. Trump ist im Wahlkampf gegen den "Transgender-Wahn" aufgetreten. Nach seinem Amtsantritt hat er unter anderem Transpersonen vom Militär ausgeschlossen.