Eine ukrainische Verhandlungsdelegation ist am Sonntag in Florida mit dem US-Außenminister Marco Rubio und dem Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen zusammengekommen.
Rubio betonte zu Beginn des Treffens, dass es der US-Regierung "nicht nur um Friedensabkommen" gehe. Es gehe auch um einen "Weg nach vorn", damit die Ukraine ein "souveränes, unabhängiges und wohlhabendes" Land werden könne.
Der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umerow erklärte: "Wir sprechen über die Zukunft der Ukraine, über die Sicherheit der Ukraine, über den Ausschluss einer Wiederholung der Aggression gegen die Ukraine, über den Wohlstand der Ukraine und über den Wiederaufbau der Ukraine." Umerow war bis Juli Verteidigungsminister und ist jetzt Chef des ukrainischen Sicherheitsrats.
Der bisherige ukrainische Chefunterhändler Andrij Jermak ist wegen einer Korruptionsaffäre als Präsidialamtschef zurückgetreten und deshalb nicht mit in die USA gereist. Die Affäre um seinen engsten Berater setzt Präsident Wolodymyr Selenskyj innenpolitisch stark unter Druck. Laut Beobachtern könnte das auch die Verhandlungsposition der Ukraine im Ausland schwächen.
Bei den Gesprächen geht es um einen Plan der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Die ursprüngliche Fassung wurde weithin als sehr vorteilhaft für Russland gesehen. Kiew hätte nicht nur die von Russland besetzten Gebiete im Osten, sondern auch noch nicht eroberte Regionen abgeben sollen. Außerdem hätte die Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten und ihre Streitkräfte stark verkleinern müssen.
Bei weiteren Verhandlungen in Genf, an denen auch europäische Staaten beteiligt waren, ist der Plan zugunsten der Ukraine überarbeitet worden. Jetzt gibt es eine 20-Punkte-Fassung. Kreml-Chef Wladimir Putin bezeichnete diese Version am Freitag als mögliche "Grundlage für zukünftige Vereinbarungen". Moskau fordert aber weiterhin, dass sich die ukrainische Armee aus den von Russland beanspruchten Gebieten zurückzieht.