Die Vereinigten Staaten seien weiterhin den Friedensbemühungen in der Ukraine verpflichtet, wollten jedoch ihre Rolle als Vermittler zurückfahren, teilte das US-Außenministerium gemäß Euronews mit.
"Wir werden nicht auf die Schnelle um die Welt fliegen, um Vermittlungstreffen zu vereinbaren. Das ist jetzt eine Angelegenheit zwischen den beiden Parteien, und jetzt ist es an der Zeit, dass sie konkrete Ideen vorlegen und entwickeln, wie dieser Konflikt beendet werden kann", sagte Sprecherin Tammy Bruce gegenüber Reportern.
Die Ankündigung markiert einen bedeutenden Kurswechsel Washingtons und erfolgt nach Monaten stockender diplomatischer Bemühungen, Kyjiw und Moskau zu einer Einigung über die Beendigung des russischen Krieges zu bewegen, der sich mittlerweile im vierten Jahr befindet.
Erst am Mittwoch hatte die Ukraine das lange verhandelte Rohstoffabkommen mit den USA unterzeichnet. Eine frühere Fassung des Textes hätte ursprünglich schon Ende Februar bei einem Besuch Wolodymyr Selenskyjs in Washington unterzeichnet werden sollen – dazu kam es nicht, als Trump und Vize JD Vance mit falschen Vorwürfen über ihren Gast herfielen und ihn danach aus dem Weißen Haus schmissen.
Der ukrainische Präsident hat das nun geschlossene Rohstoffabkommen als "wirklich gerecht" gelobt. Das Abkommen habe sich während der Verhandlungen "erheblich verändert", sagte Selenskyj in seiner täglichen Ansprache an seine Landsleute. "Nun ist es ein wirklich gerechtes Abkommen, das eine Chance für ziemlich bedeutende Investitionen in der Ukraine schafft", sagte er.
Die USA und die Ukraine richten nun einen gemeinsamen Wiederaufbaufonds ein, in dessen Gremien Vertreter beider Seiten gleiche Stimmrechte haben. Die Gewinne des Fonds werden vorerst ausschließlich in der Ukraine investiert. In dem Abkommen ist außerdem festgehalten, dass die Ukraine nichts für die Milliardenhilfen der USA seit der russischen Invasion im Februar 2022 zurückzahlen muss. Mögliche neue US-Militärhilfen werden als Beitrag zu dem Fonds angerechnet.
Die Ukraine behalte damit die "volle Kontrolle" über ihr Territorium, ihre Infrastruktur und ihre natürlichen Ressourcen, sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal.
Das Abkommen deckt die Förderung 57 verschiedener Rohstoffe ab, darunter Öl und Gas. Es sieht vor, dass in den ersten zehn Jahren ausschließlich Mineral-, Öl- und Gasprojekte sowie Infrastruktur und Verarbeitung in der Ukraine finanziert werden. Danach können die Gewinne nach Angaben aus Kyjiw "unter den Partnern aufgeteilt" werden.