Der Schlankheitswahn und zu dünne Models sind in Großbritannien nicht gerne gesehen. Deshalb gab es von der britischen Werbeaufsicht ASA (Advertising Standards Authority) jetzt eine Rüge für die beliebte Modemarke Zara. Zwei Werbeanzeigen wurden verboten, weil sie Models zeigen, die "ungesund dünn" wirken.
Die Bilder seien "sozial unverantwortlich" und würden Models zeigen, die "ausgemergelt" wirken. Unter anderem stünden die Schlüsselbeine deutlich hervor, erklärte die Werbeaufsicht.
Konkret kritisiert wurde eine Aufnahme eines Models in einem weißen Hemd, das ihr hervortretendes Schlüsselbein besonders betont habe. Auf einem zweiten Foto trug ein Model ein kurzes Kleid – laut ASA ließ es sie "hager" erscheinen. Zudem sollen Schatteneffekte und Posen die Körper der Frauen übermäßig dünn dargestellt haben.
Die Aufsichtsbehörde entschied, dass die "unverantwortlichen" Anzeigen in ihrer aktuellen Form nicht erneut erscheinen dürften und dass Zara sicherstellen müsse, dass alle Bilder "verantwortungsbewusst vorbereitet" werden.
Zara hat die beanstandeten Bilder nach der Beschwerde entfernt und betont, dass beide Models zum Zeitpunkt der Aufnahmen über ein ärztliches Attest verfügten, das ihre gute Gesundheit bestätigte. Das Unternehmen folge nach eigenem Bekunden den Empfehlungen des Berichts "Fashioning a Healthy Future" aus dem Jahr 2007.
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Allgemeine Informationen zu Essstörungen findest du hier: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/psyche/essstoerungen.html
Allerdings gilt das Verbot der ASA nur für Großbritannien, da andere Länder ihre eigenen Werbeaufsichten haben. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Bilder beispielsweise in der Schweiz weiterhin auf der Zara-Website zu finden sind. In Österreich sind - während eine Reihe anderer Aufnahmen mit deutlich hervortretenden Schlüsselbeinen ins Auge springt - diese beiden Fotos nicht (mehr) zu finden.