Herzloses Vorarlberg

Verirrter Wolf soll einfach abgeschossen werden

Im Westen nichts neues: Weil ein verirrter Jungwolf auf Suche nach dem nächsten Wald einer Siedlung zu nahe kam, soll er abgeknallt werden.

Heute Tierisch
Verirrter Wolf soll einfach abgeschossen werden
EIn Jungwolf hatte sich leider im falschen Bundesland verirrt.
(Symbolbild) Getty Images/iStockphoto

Obwohl jeder Laie angesichts eines Videos in der Bludenzer Südtirolersiedlung feststellen konnte, dass ein junger Wolf ängstlich und verschreckt umherirrte und einfach nur den Weg in den nächsten Waldabschnitt suchte, erteilte die Vorarlberger Landesregierung einen Abschussbescheid. Der Verein gegen Tierfabriken kritisiert dieses Vorgehen zu Recht, wenn selbst Experte im Jagdwesen, Wildökologe DI Hubert Schatz bestätigte, dass von jedem Streunerhund mehr Gefahr ausgehen würde.

"Verhalten normal und völlig harmlos"

"Wenn die Wolfspopulation ansteigt, ist es völlig normal, dass Jungwölfe menschliche Siedlungen streifen - wie soll er denn sonst von einer Talseite zur anderen gelangen?", fragt der Experte und gibt logische Tipps für Wolfsbegegnungen, die keinesfall einen Abschuss beinhalten. 

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VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist entsetzt: "Der Wolf hat kein unnatürliches Verhalten gezeigt und keinen Menschen und kein Nutztier bedroht. Er ist weder Schad- noch Risikowolf in der Diktion jener, die in Wahrheit die Wölfe wieder ausrotten wollen. Die Vorarlberger Landesregierung reiht sich mit dieser Entscheidung nahtlos in die Reihe jener Landesregierungen ein, die fortwährend vorsätzlich EU-Recht brechen, um mit Gewalt zu lösen, was mit Hirn viel besser lösbar wäre".

Diese Wolfshysterie in Österreich muss endlich eingedämmt werden ...
DDr. Martin Balluch
Obmann, Verein gegen Tierfabriken

"Ich selbst habe in den rumänischen Südkarpaten Wölfe im Nahbereich von Häusern gesehen und niemand fand das bedrohlich. Bekannt sind die Müllbären am Ortsrand von Brasov in Rumänien, die dort jeden Abend im Stadtgebiet in den Mistkübeln wühlen. Wilde Bären, wohlgemerkt, mitten unter Menschen, die oft gleichzeitig, während der Bär in den Mistkübel schaut, einen Müllsack hinein werfen. Dabei sind Bären nachweislich potenziell viel gefährlicher als Wölfe. Es wird jetzt endlich Zeit, dass diese Wolfshysterie in Österreich eingedämmt wird. Hysterisch entscheidet man nie gut, kühlen Kopf bewahren und rational bleiben ist das Gebot der Stunde. Von politisch Verantwortlichen in einer Regierung müsste man das eigentlich erwarten können."

red
Akt.