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Verlangen Lehrer jetzt bald täglich 10 Euro Heizgeld?

"Sie können mir einen bl****" sorgte für Entsetzen, genauso wie das Rationierten von Heizungen in Schulen. Glattauer sammelt Leserreaktionen.

Niki Glattauer
Frierende Schüler in Klassen 
Frierende Schüler in Klassen 
Guido Kirchner / dpa / picturedesk.com

Bald Heizgeld in der Schule?

Im und nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Kinder ein Stück Kohle oder Holz in die Schule bringen. Mein Kindergarten wurde von einer Gruppe US-Besatzungsoffiziersgattinnen betreut, wir wurden zwar vor deren Besuch mit DDT bestäubt, hatten aber immer geheizt und bekamen Schokolade und Kekse. Heute bekommen Milliardäre Millionen Corona-Hilfen und selbst der Mittelstand Teuerungsausgleich, aber die Kinder müssen frieren. Ich warte nur, dass so ein Retropolitiker auf die Idee kommt, dass die Kinder jeden Tag zehn Euro Heizgeld mitbringen müssen (Dr. Irmtraut Karlsson).

"Sie können mir einen bla***"

Solange die Lehrerschaft keinen Rückhalt in der Politik hat, Störer (auch nach Beleidigungen) sofort aus der Schule entfernen und in speziellen Einrichtungen unterbringen zu dürfen, werden sich auch motivierte LehrerInnen den Beruf nicht mehr antun. (E. Hackl).

Nicht zu glauben, wie manche Schüler mit Lehrern sprechen. Mein Sohn ist Schulwart an einer MS in NÖ. Er sagt, solche Kinder gehören weg aus unseren Schulen. (Anna Wustinger)

„Bitte schreien Sie mehr!“

Ob der Unterricht an einer NMS wirklich zu 70 % aus Maßregeln besteht, hat in der FB-Gruppe „Lehrer*innenbildung Wien“ große Resonanz hervorgerufen, manche sagen, es seien 80 bis 90 % … Immer ist nach meinem Unterricht eine Traube von Schüler*innen um mich herum und gibt mir gute Tipps: „Bitte schreien Sie mehr mit uns, damit wir etwas lernen!“ Dann höre ich aus der 1A eine Kollegin enthusiastisch mit ihrer Pfeife trillern. Geht es wirklich nur so? (Mag. Verena Schaffranek, BEd)

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten und sammelt auch Leserreaktionen.

Masken-Los

Masken-Los: € 50,– Wir veröffentlichten das Angebot einer Pensionistin (70), die Strafe für eine „unmaskiert betretene“ Schülerin (16) zu begleichen. Von den Wiener Linien bekam sie dieses Mail: „Es ist nobel, dass Sie sich für jemanden einsetzen möchten, über den Sie in der Zeitung gelesen haben. Wir bitten aber um Ihr Vertrauen, dass wir die Situationen vor Ort ganz gut beurteilen können. Um das Bild abzurunden: Bevor eine Gebühr von € 50,– ausgesprochen wird, bekommt jeder die Chance, eine Maske aufzusetzen oder den Wiener-Linien-Bereich zu verlassen.“  

Niki Glattauer dazu: Liebe Wiener Linien! Offenbar nicht. Die Schülerin setzte die Maske, die sie davor in der Hand gehalten hatte, widerspruchslos auf, nachdem sie in der U2-Station von Kontrolloren betreten wurde. Den Strafzettel bekam sie mit den Worten „Jetzt is z’ spät“ trotzdem. Die Mutter des Mädchens, eine Lehrerin, hat die Strafe inzwischen bezahlt hat