Zinssenkung gefordert

"Verstehe mehr davon" – Trumps neue Frontal-Attacke

Eine Woche vor dem nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank hat Präsident Donald Trump deren Chef Jerome Powell aufgefordert, den Leitzins zu senken.
02.05.2025, 15:12

"Er sollte die Zinsen senken. Ich glaube, ich verstehe viel mehr von Zinsen als er", sagte US-Präsident Donald Trump über US-Notenbank-Chef Jerome Powell bei einem Auftritt im Weißen Haus. "Es wäre positiv, aber es wird keine große Rolle spielen, denn letztendlich hat das, was wir schaffen, viel mehr mit anderen Dingen zu tun als mit den reinen Zinssätzen."

Niedrige Zinsen wären aber gut für potenzielle Hauskäufer, ergänzte er. Er sei kein großer Fan des Fed-Präsidenten Powell, sagte Trump – und schob scherzend nach: "Verratet es ihm nicht." In der Vergangenheit hatte sich Trump noch deutlich abschätziger über Powell geäußert.

Trump nennt Powell "Mr. Zu Spät"

Teils war der US-Präsident dabei extrem beleidigend geworden. Trump hatte Powell 2017 selbst für dessen erste Amtszeit als Fed-Chef nominiert, ihn später jedoch wegen aus seiner Sicht zu zögerlicher Zinssenkungen öffentlich attackiert.

Trump forderte in den vergangenen Wochen auch noch vehementer als zuvor eine Zinssenkung und bezeichnete Powell als "Mr. Zu Spät" sowie als "großen Loser". Powell dürfte die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag aber vorerst nicht senken. Experten gehen davon aus, dass die US-Notenbank den Leitzins in der kommenden Woche nicht antasten wird.

Sehr schlechte Umfragewerte

Seit 100 Tagen ist US-Präsident Donald Trump zum zweiten Mal im Amt. Doch die Bevölkerung in den USA scheint mit dem 78-Jährigen nicht zufrieden zu sein. Seine Zustimmungsrate von 41 Prozent ist seit 70 Jahren die niedrigste aller US-Präsidenten nach 100 Tagen, wie CNN berichtet.

Auch in seiner ersten Amtszeit war Trump beliebter als jetzt, selbst Hardcore-Fans vertrauen ihm nicht mehr völlig. Die Zustimmung zu Trumps Amtsführung ist seit März um vier Prozentpunkte gesunken und liegt sieben Prozentpunkte unter dem Wert von Ende Februar. Nur 22 Prozent sind mit Trumps Amtsführung völlig einverstanden.

"Unbedeutende Momentaufnahme"

Seine Bewertungen in den Bereichen Wirtschaft und Handel sind katastrophal. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat die schlechten Zustimmungswerte dennoch als "unbedeutende Momentaufnahme" abgetan.

Er habe am Morgen des 100. Tages von Trumps zweiter Amtszeit bereits zwei Mal mit dem Staatschef gesprochen, sagte er am Dienstag. "Bei jeder neuen Regierung ist das eine Achterbahnfahrt, nicht wahr?", sagte er mit Blick auf die Umfragen. Diese "Unebenheiten" seien zu erwarten, während Trump sich anschicke, der "bedeutendste Präsident der Neuzeit" zu werden.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 02.05.2025, 15:12
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