Am Samstag, 2. August, kam es bei der Familie Holzmann zu einer Attacke auf ihre Schafherde. Josef Holzmann (61), Pensionist aus Schönbichl (Gemeinde Groß Gerungs), erläutert im "Heute"-Gespräch nun den Angriff. Früher war er im Nebenerwerb Schafbauer – jetzt kümmern sich seine Frau, er und sein Sohn um die Schafe.
Holzmann erklärt, dass der Angriff am Samstag, den 2. August in der Früh passiert sei – zwischen halb 5 und 5 Uhr. Um halb 9 Uhr seien die Tiere nämlich noch warm gewesen. Den Angriff bemerkt habe die Familie erst beim Frühstück – da war der blutige Angriff schon vorbei. Die Schaffe schreien laut Holzmann nämlich in einer solchen Situation nicht, sie rennen einfach.
Am Samstag wurden bereits drei Schafe tot aufgefunden – auf der Weide. Ein weiteres verstarb am 4. August – also zwei Tage nach dem Angriff – obwohl dieses nur auf der Wange verletzt war. Ein Schaf erlitt schwere Verletzungen, überlebte aber, so Holzmann. Das Tier wurde vom Tierarzt behandelt. Vier Lämmer sind noch immer vermisst. "Die werma auch nicht finden", so Holzmann.
Laut Holzmann war dies der erste Angriff auf seinem Hof. Seit 33 bis 34 Jahren besteht die Weide bereits. Im Gemeindegebiet Groß Gerungs waren sie die letzten, die die Schafe noch in der Nacht auf der Weide gelassen haben. Je nach Witterung seien die Schafe nämlich von Mitte Mai bis Mitte Oktober beziehungsweise November draußen – je nachdem, wie die Witterung ist. Fast 200 Schafe und Lämmer habe die Familie insgesamt.
Im August sind auch seine Enkelkinder oft im Haus und auch der im Haus lebende Sohn hat zwei Kinder. Auf die Frage, wie das Gefühl jetzt nach der wahrscheinlichen Wolfsattacke bezüglich der Kinder ist, antwortete Holzmann: "Es ist ein wenig mulmig des Ganze." Unbeaufsichtigt lasse er die Enkelkinder nicht, nun müsse man noch besser Acht geben.
Proben wurden bereits am Samstagmittag genommen. Wie lange die Auswertung dauern wird, ist unklar. Ob es tatsächlich Wölfe waren, wusste Holzmann also noch nicht.
Helfen würde sogar, wenn die Wölfe wiederkommen würden – laut Holzmann würde dann die Chance größer sein, dass der oder die Wölfe zum Abschuss freigegeben werden.
Generell gibt es noch die Lösung einer wolfsgerechten Weide – aber das kostet bei den fünfeinhalb Hektar der Familie zwischen 40.000 und 60.000 Euro. Für einen wolfsgerechten Zaun müsse er zwei Meter hoch und sechs Bahnen mit Strom jeweils außen und oben haben.
Laut Holzmann gehe der Betrieb trotzdem weiter. Künftig stelle man sich laut Holzmann die Frage, ob und wie die Schafe auf die Weide gelassen werden.
Vor zwei Jahren, genauer gesagt im Februar 2023, wurde übrigens auch die Herde von "Wolfstop"-Obmann Gerhard Fallent Opfer von einem Wolfsangriff. Acht seiner Schafe wurden getötet und weitere acht Schafe kamen mit schweren Verletzungen davon – diese 16 Schafe waren seine gesamte Herde. Mittels DNA konnte nachgewiesen werden, dass es sich um drei Wölfe handelte. Auch ihm geht also der Fall der Familie Holzmann sehr nahe.