Vier Menschenleben und zahlreiche Verletzte forderte ein Angriff auf eine Kirche in der Kleinstadt Grand Blanc in Michigan am Sonntag. Beim mutmaßlichen Schützen handelt es sich um den 40-jährigen Thomas Jacob Sanford, auch er befindet sich Behördenangaben zufolge unter den Toten. Sein Motiv ist bisher unklar. Die Ermittler betrachten die Tat als "gezielten Gewaltakt".
Wie die "Daily Mail" schreibt, soll Sanford Irak-Veteran und Trump-Supporter gewesen sein. Oft sei er einfach nur "Jake" genannt worden. Er sei zudem Vater von einem Kind gewesen.
Aus den Profilen in den sozialen Netzwerken lasse sich darauf schließen, dass die Familie des Tatverdächtigen konservativ und christlich war, schreibt die britische Zeitung. Der gemeinsame Sohn sei mit Hyperinsulinämie geboren worden, einem krankhaft erhöhten Insulinspiegel.
Sanfords Nähe zu Trump lässt sich aus einem gemeinsamen Familienfoto ablesen. Dort posiert der Mann mit einem T-Shirt, das den Aufdruck "Trump 2020 – Make Liberals Cry Again" hat. Auch seine Frau und die beiden Eltern hätten häufig Pro-Trump-Botschaften geteilt, schreibt die "Daily Mail". Demnach habe Sanfords Mutter nur wenige Stunden vor der Tat einen langen Beitrag über Trump geteilt, in dem sie ihre Hoffnung kundtat, dass er strengere Regeln für Kongressmitglieder einführe. Auch der Tod von Charlie Kirk sei oft Thema in ihren Beiträgen.
Sanford diente laut dem Marine Corps von Juni 2004 bis Juni 2008 im Militär. Er arbeitete als Kfz-Mechaniker und Bergungsfahrer und war von August 2007 bis März 2008 im Rahmen der Operation Iraqi Freedom im Irak stationiert. Während seines Dienstes erreichte er den Rang eines Sergeants und erhielt die Marine Corps Good Conduct Medal, das Sea Service Deployment Ribbon, die Iraq Campaign Medal, die Global War on Terrorism Service Medal sowie die National Defense Service Medal.
Während sich Hunderte Menschen am Sonntag für einen Gottesdienst in der Kirche aufhielten, soll der Tatverdächtige nach ersten Erkenntnissen der Polizei mit einem Fahrzeug die Eingangstür gerammt haben. Dann soll er ausgestiegen sein und angefangen haben zu schießen. Außerdem gab es ein Feuer.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatverdächtige Brandbeschleuniger benutzt und das Feuer in der Kirche vorsätzlich gelegt hat. Sie fanden auch einige mutmaßliche Sprengkörper, machten zunächst aber keine genaueren Angaben zu deren möglicher Nutzung. Das gesamte Gebäude stand nach offiziellen Angaben in Flammen – inzwischen ist der Brand aber gelöscht.
Die Polizei sprach von außergewöhnlichen Heldentaten innerhalb der Kirche: Gemeindemitglieder hätten ihr Leben riskiert, um "Kinder zu schützen". "Sie schirmten die Kinder ab, die ebenfalls in der Kirche waren, und brachten sie in Sicherheit", sagte der Polizeichef von Grand Blanc Township, William Renye. Die Behörden gaben inzwischen bekannt, dass sie weiterhin im verkohlten Wrack der Kirche nach Leichen suchen. Es gebe eine "unbekannte Zahl" von Gemeindemitgliedern, die noch vermisst werden.