Schwuler Aktivist an Bord

In Greta Thunbergs Gaza-Flotte brodelt's

Die Mischung aus Islamisten und queeren Linken sorgt für Chaos an Bord. Selbst Greta Thunberg zog Konsequenzen.
29.09.2025, 08:52
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Weitere zehn Boote einer Gaza-Hilfsflotte mit pro-palästinensischen Aktivisten an Bord sind von Sizilien aus in See gestochen. Zu den prominentesten Mitgliedern der Global Sumud Flotilla zählt die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die Besatzung will Hilfsgüter durch die israelische Seeblockade in den Gazastreifen bringen.

Doch an Bord tummeln sich nicht nur Friedens- und Klimaaktivisten, sondern auch Islamisten, Hamas-Sympathisanten und queer-linke Gruppen. Diese explosive Mischung sorgt inzwischen für massiven Streit innerhalb des Projekts.

Ärger wegen queerem Aktivisten

Wie das Portal "Le Courrier de l’Atlas" berichtet, habe sich der Konflikt an der Teilnahme des tunesischen Aktivisten Saif Ayadi entzündet, der sich selbst als "kommunistischen, queeren Militanten" bezeichnet. In der Folge trat der Koordinator Khaled Boujemâa zurück.

Auf Social Media warf er den Organisatoren vor, über die Identität einzelner Teilnehmender "belogen" worden zu sein. Man betreibe eine "fremde Agenda" unter dem Deckmantel der Palästina-Solidarität, sagte Boujemâa. Zudem seien Spenderinnen und Spender in Tunesien getäuscht worden: Sie hätten Geld gegeben, ohne zu wissen, dass ein offen queerer Aktivist Teil der Flotte sei.

Mehrere Aktivisten schlossen sich seinem Rückzug an. Auch sie sehen den Versuch, die Mission mit einer "kulturell progressiven Agenda" zu überfrachten, die mit der palästinensischen Sache nichts zu tun habe. In internen Chats sei auch das Wort "Entweihung" gefallen, schreibt die "Bild"-Zeitung.

In einem Instagram-Post betont der Aktivist, dass queere Identitäten nicht missbraucht werden dürfen, um die Gaza-Flottille zu delegitimieren, und bezeichnet solche Strategien als "Pinkwashing". Er erklärt, dass queere und palästinensische Befreiung untrennbar miteinander verbunden seien und queere Menschen solidarisch Teil des Widerstands bleiben.

Selbst Greta Thunberg zog Konsequenzen

Dass es innerhalb der Flottenmitglieder zum Eklat kam, überrasche kaum, schreibt "Bild": Viele Aktivisten an Bord der Hilfsflotte sympathisieren mit der Hamas. Die Terrororganisation geht brutal gegen Homosexuelle vor, und auch in der palästinensischen Gesellschaft sind Schwule und Lesben weitgehend tabuisiert und nicht akzeptiert.

Der Konflikt schwappte schließlich bis in die Führungsebene der Mission: Selbst Greta Thunberg zog die Konsequenzen und kündigte ihren Rücktritt aus dem Exekutivkomitee an. Wie "Il Manifesto" berichtet, warf sie den Organisatoren vor, sich zu sehr mit internen Querelen aufzuhalten. Gleichzeitig stellte sie klar, weiterhin "als Organisatorin und ehrenamtliche Teilnehmerin" bei der Hilfsflotte mitwirken zu wollen.

Ob die transportierten Hilfsgüter jemals die Menschen in Gaza erreichen, ist allerdings fraglich: Israel machte bereits deutlich, dass es keine Landung der Flotte im Gazastreifen zulassen wird. Schon im Juni und Juli hatte die Armee ähnliche Versuche gestoppt: Schiffe mit Hilfsgütern wurden aufgehalten, die Besatzungen festgesetzt und anschließend ausgewiesen.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 29.09.2025, 08:52
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