Mitten in der Nacht griff das "Widerstands-Kollektiv Wien" zum Farbeimer: An der Kreuzung Blumengasse/Kastnergasse im 17. Bezirk setzten die Aktivisten in der Nacht auf 24. September einen Zebrastreifen, der offiziell gar nicht existiert. Damit wollten sie nach eigenen Angaben ein gefährliches Nadelöhr für Fußgänger entschärfen – und ein politisches Zeichen setzen.
"Damit wird diese oft komplett zugeparkte Kreuzung für alle Menschen sicher nutzbar, allen voran für die Kinder der nahegelegenen Inklusions-Schule", hieß es in einem Statement der Gruppe.
Das "Widerstands-Kollektiv" ist ein Ableger der früheren Klimabewegung "Letzte Generation" und wurde im Februar 2025 in Deutschland gegründet. Seit kurzem ist die Gruppe auch in Österreich aktiv. Ziel: nicht nur Klimaschutz, sondern auch eine "gerechtere Stadtplanung".
Neben dem "Widerstands-Kollektiv" gibt es mit der "Neuen Generation" einen weiteren Nachfolger, der sich stärker auf Demokratie-Themen fokussiert.
Ein Sprecher, der selbst in Hernals lebt, übte heftige Kritik: Die Stadtplanung sei weiterhin "auf das Automobil zentriert". Interessen der Autofahrer würden "wie eine heilige Kuh behandelt", während Fußgänger und Radfahrer im Nachteil seien.
Weil Politik und Behörden aus Sicht der Aktivisten "nicht willens oder nicht in der Lage" seien, für Verbesserungen zu sorgen, werde man selbst aktiv. Ob die Polizei nun Ermittlungen wegen Sachbeschädigung oder einer Verwaltungsübertretung einleitet, ist offen.