Für einen 56-jährigen Spanier endete sein Besuch auf dem Münchner Oktoberfest in Handschellen. Er wurde von Drogenfahndern auf frischer Tat dabei ertappt, als er ein durchsichtiges Plastikpäckchen mit einer weißen Substanz aus der Tasche zog.
Die Fahnder, die an dem Tag keine acht Minuten im Einsatz standen, konnten dann beobachten, wie der Mann das Pulver auf ein Blatt Papier schüttete und es sich durch die Nase zog. Dabei rechnete der Spanier nicht damit, dass die verdeckten Ermittler bereits auf ihn aufmerksam geworden waren.
Wie die "Bild" berichtet, wurde der 56-Jährige schließlich vorläufig festgenommen und auf die Wiesnwache gebracht. Dort wurden seine Personalien aufgenommen und das Kokain gewogen. In dem Päckchen befanden sich 1,17 Gramm. Wie der Chef-Fahnder zu der deutschen Zeitung sagt, würde diese Menge für "mindestens fünf Nasen" reichen.
In Bayern werden Drogenverstöße streng bestraft. Besonders für Menschen ohne festen Wohnsitz in Deutschland kann es sofort sehr teuer werden. Da sie im Ausland für ein Strafverfahren selten zu greifen seien, müssen sie eine Sicherheitsleistung zahlen – so auch der Tourist aus Spanien.
Er gab an, dass er im Monat 20.000 Euro verdienen würde. Dadurch berechnete die Polizei eine Strafsumme von 40.000 Euro. Da sein Tageslimit erreicht war, konnte der Spanier nur 10.000 Euro sofort zahlen. Nun werde er Post von der Staatsanwaltschaft München I bekommen, dann werden die restlichen 30.000 Euro fällig. "Das war bestimmt die teuerste Line seines Lebens", so der Beamte.
Bisher wurden auf der Münchner Wiesn 2025 86 Drogendelikte angezeigt. In den meisten Fällen würde es sich um Kokain handeln. Die Drogenfahnder würde den Druck weiterhin hochhalten. Das Ziel: Eine drogenfreie Wiesn.