Die Staatsanwaltschaft des deutschen Bundeslandes Bayern muss sich mit schockierenden Vorwürfen auseinandersetzen: Im Kindergarten St. Josef in der Gemeinde Sommerkahl sollen zwei Erzieherinnen Kinder mit Klebeband an Stühlen gefesselt haben, weil diese nicht stillsitzen wollten. Offenbar wollten sie dabei verhindern, dass die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangt: "Den anderen Kindern wurde gedroht, dass sie nichts sagen dürfen, da es ansonsten Ärger gibt", berichten Eltern gegenüber der "Bild".
Gegenüber der deutschen Zeitung bestätigt denn auch Oberstaatsanwalt Marco Schmitt, Sprecher der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg, dass gegen zwei weibliche Beschäftigte des Kindergartens Ermittlungen geführt werden. Der Verdacht lautet dabei auf Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Zwischen Februar und März 2025 soll es zu mehreren Vorfällen gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft geht aktuell von zwei Opfern aus.
Bereits seit Anfang April wussten sowohl die Gemeinde als auch die Leitung des Kindergartens von den Vorwürfen. Doch weil im Zusammenhang mit dem Fall laut Eltern "alles heruntergespielt wurde", wandten sich diese inzwischen an die Medien.
Derweil will Bürgermeister Albin Schäfer (CSU) nichts von Vertuschung wissen: "Wir wollen nichts vertuschen – ich bin jeden Tag vor Ort und stehe in engem Kontakt", sagt er zur "Bild". Inzwischen wurde auch die Fachaufsichtsbehörde des Landratsamtes im Fall aktiv.
Die Eltern geben an, dass die beiden Erzieherinnen trotz der schweren Vorwürfe zunächst noch weiter beschäftigt worden seien. Wie Bürgermeister Schäfer bestätigt, sind sie jedoch mittlerweile nicht mehr im Dienst, wobei unklar bleibt, ob sie suspendiert wurden oder krankgeschrieben sind.
"Wir wollen endlich gehört werden und dass unsere Kinder wieder ohne Angst in den Kindergarten gehen können", fordern die Eltern. Gleichzeitig verweist Oberstaatsanwalt Marco Schmitt darauf, dass die Unschuldsvermutung gilt.