Grüne und ÖVP wütend

"Völlig unverständlich" – Kritik nach Öffi-Teuerung

Massive Preiserhöhungen bei Öffis und Parken sorgen für Empörung. Die Opposition warnt vor einer großen Belastung für die Wiener.
Hannah  Maier
01.09.2025, 22:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Alles wird teurer – bald auch die Preise für Parken und Öffis in Wien. Wie am Montag offiziell bekannt gegeben wurde, steigen die Preise für Parkpickerl und Parkscheine ab 1. Jänner 2026 um 30 Prozent. Die Preise für Öffi-Tickets werden um rund 28 Prozent erhöht.

So kostet die Jahreskarte künftig 461 Euro (digitale Version) statt bisher 365 Euro. Ermäßigungen gibt es für Senioren und Jugendliche unter 26 Jahren. Ein Einzelfahrschein kostet ab nächstem Jahr 3,20 Euro, digital 3 Euro (bisher 2,40 Euro). Auch beim Parken werden die Preise angezogen: Das Parkpickerl wird um 3 Euro pro Monat angehoben. Bei den Parkscheinen zahlt man ab 1. Jänner 2026 pro halbe Stunde um 40 Cent mehr.

Alle Preise und Infos gibt es hier:

Stadt Wien erklärt sich

Die Stadt Wien plant, mit diesen Maßnahmen Beträge in Millionenhöhe einzusparen und das große Loch im Budget zumindest teilweise zu stopfen. Gleichzeitig sollen die Mehreinnahmen in den Ausbau von Öffi-Netz und Infrastruktur fließen. Öffi-Stadträtin Ulli Sima und Finanzstadträtin Barbara Novak (beide SPÖ) hoffen auf Verständnis für die Preiserhöhungen.

Die beiden Stadträtinnen Ulli Sima und Barbara Novak (v.l.) beim Mediengespräch.
Denise Auer

"Die Erhöhung der Parkgebühren, der Ortstaxe und der Öffi-Tickets sind verantwortungsvolle Schritte, um die Finanzierung wichtiger Projekte sicherzustellen, die den Wirtschaftsstandort stärken und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Wiener erhalten", sagten sie am Montag bei einem Mediengespräch.

Grüne: "Stadt kommt mit Preishammer"

Doch Kritik gibt es natürlich trotzdem. So haben sich die Grünen Wien bereits im Vorfeld gegen eine Preiserhöhung der Öffis ausgesprochen und sogar eine Petition gegen eine Teuerung der Jahreskarte gestartet. Knapp 12.000 Menschen haben bisher unterzeichnet.

"Die rot-pinke Stadtregierung kommt jetzt mit dem Preishammer und reißt ein international beachtetes Erfolgsmodell einfach ab. Mit dem Ende der 365-Euro-Jahreskarte zerstört sie ein Herzstück klimafreundlicher Mobilität in Wien", sagen die Parteivorsitzenden der Grünen Wien, Judith Pühringer und Peter Kraus.

Eine Erhöhung von mehr als 100 Euro treffe vor allem jene Familien, die wenig Einkommen haben, besonders stark. Ohne soziale Abfederung würden diese von der Stadtregierung im Stich gelassen. "Zusätzlich heizt die Tariferhöhung die Teuerung weiter an", heißt es seitens der Grünen.

Maßnahmen für ÖVP "nicht nachhaltig"

"Anstatt die Effizienz der Wiener Linien zu steigern oder interne Strukturen zu reformieren, werden die Kosten auf die Bürgerinnen und Bürger abgewälzt. So wird der Umstieg auf nachhaltige Mobilität in Wien verhindert, die Öffis verteuert und viele Menschen spürbar belastet", kritisiert auch Landesparteiobmann der ÖVP, Markus Figl.

Erzähle uns deine Story!

Wurde dir eine Beihilfe gestrichen? Kannst du dir das Leben kaum mehr leisten? Ist dir gerade etwas besonders Trauriges, Witziges oder Erstaunliches geschehen? Bewegt dich ein anderes Thema? Bist du der Meinung, dass deine Geschichte erzählt werden sollte? Dann melde dich bei uns unter [email protected]. Denn deine Story ist uns wichtig!Mail an uns

Auch die Erhöhung der Parkgebühren wird nicht positiv aufgenommen: "Das ist keine nachhaltige Finanzpolitik, sondern ein Ausweichen auf Kosten der Menschen in dieser Stadt", so Manfred Juraczka, Landtagsabgeordneter der ÖVP.

"Mobilität darf kein Luxus sein"

Die FPÖ nutzt die Gelegenheit und richtet ihre Kritik sowohl gegen die Stadt Wien als auch gegen die Bundesregierung. "Während die Wiener SPÖ alle Öffi-Nutzer und Pendler abzockt, schiebt die teuerste Bundesregierung aller Zeiten den so wichtigen Lobautunnel auf die lange Bank und schaut eiskalt tatenlos zu, wie die Autofahrer an den Zapfsäulen angesichts der unter anderem durch die CO₂-Sinnlos-Steuer künstlich angeheizten Spritpreise finanziell ausbluten", so FPÖ-Generalsekretär und Verkehrssprecher NAbg. Christian Hafenecker.

{title && {title} } HTM, {title && {title} } 01.09.2025, 22:00
Jetzt E-Paper lesen