Die Vogelgrippe sorgt erneut für Alarm - diesmal mit einer deutlichen Warnung aus Frankreich. Das renommierte Pariser Institut Pasteur befürchtet, dass sich das H5-Virus an Menschen anpassen könnte - mit fatalen Folgen. Das Institut Pasteur war übrigens eines der ersten Labore in Europa, das Tests zum Nachweis von Covid-19 entwickelte.
Die Warnung aus Frankreich ist massiv: "Eine Vogelgrippe-Pandemie wäre wahrscheinlich sehr schwerwiegend, womöglich schlimmer als die, die wir erlebt haben", sagt Marie-Anne Rameix-Welti, Leiterin des Zentrums für Atemwegsinfektionen.
Das große Risiko: Im Gegensatz zur saisonalen Grippe besitzen Menschen keine Antikörper gegen das Vogelgrippevirus. Sollte es zu einer Übertragung von Mensch zu Mensch kommen, wären nicht nur Risikogruppen betroffen - auch gesunde Personen könnten schwer erkranken oder sterben.
Noch sei die Gefahr gering, beruhigt Gregorio Torres von der Weltorganisation für Tiergesundheit. Doch auch der deutsche Virologe Alexander Kekulé hatte zuletzt gewarnt: "Wenn sich das Virus an menschliche Zellen anpasst, ist die nächste Pandemie so gut wie sicher."
Derzeit ist die Vogelgrippe bei Tieren weltweit stark verbreitet. In den letzten Jahren wurden Hunderttausende Vögel gekeult. Fälle beim Menschen sind selten, treten aber immer wieder bei engem Tierkontakt auf - zuletzt in den USA, wo ein Mann mit Vorerkrankung nach einer H5N5-Infektion verstarb. Laut WHO gab es seit 2003 fast 1.000 bestätigte H5-Infektionen beim Menschen - fast die Hälfte endete tödlich.
Klimakrise - "Brandbeschleuniger" für Vogelgrippe
Ein zusätzlicher Risikofaktor: Der globale, menschengemachte Klimawandel verändert Zugrouten, fördert neue Tierkontakte und schafft ideale Bedingungen für Viren - auch die Vogelgrippe breitet sich dadurch schneller aus.
Fakt ist: Der Klimawandel wirkt wie ein Brandbeschleuniger für die Vogelgrippe - nicht nur durch verändertes Tierverhalten, sondern auch durch mehr Begegnungen, bessere Überlebensbedingungen für Viren und globale Verbreitungschancen.