Sei bitte keine Flasche!

Recycling – Vier Mythen über Mehrwegflaschen & Co.

Hartnäckige Mythen ranken sich rund um das Thema Einweg- und Mehrwegverpackungen - wir haben für dich alle Fakten.
Bernd Watzka
27.11.2025, 14:59
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Fünf Milliarden verpackte Getränke werden jährlich in Österreich verkauft - und die Wahl der Verpackung hat enorme Auswirkungen auf unsere Umwelt. Zahlreiche Mythen rund um Einweg- und Mehrwegverpackungen irritieren viele Konsumenten - etwa, dass Getränkedosen durch Recycling so umweltfreundlich wie Mehrwegflaschen seien.

Verpackungen wiederbefüllen

Dass die Recycling-Quoten in Österreich durch das Einwegpfand angehoben werden, ist gut für die Umwelt, aber es geht noch besser. "Getränkeverpackungen so lange wie möglich wiederbefüllen, ist ökologisch besser. Und das umweltfreundlichste Getränk ist Leitungswasser, das ganz ohne Verpackung direkt ins Haus kommt", so Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Vier Recycling-Mythen - was wirklich nachhaltig ist

1
Mythos "Alle Pfandflaschen sind Mehrwegflaschen"
Viele Pfandflaschen sind KEINE Mehrwegflaschen! In Österreich gibt es seit Jänner 2025 ein Pfandsystem für Einwegkunststoffflaschen und Dosen. Diese werden nach einmaligem Gebrauch recycelt – mit hohem Sortieraufwand. Nur Flaschen mit dem Hinweis "Mehrweg" werden gespült und wiederverwendet, was Ressourcen spart und Müll vermeidet.
2
Mythos "Glas ist immer besser als Kunststoff"
Nicht jede Glasflasche ist automatisch umweltfreundlich. Einwegglas verursacht durch Herstellung und Transport hohe CO2-Emissionen und Energieverbrauch. Nur Mehrwegglasflaschen, die bis zu 50-mal wiederbefüllt werden, sind ökologisch sinnvoll, besonders bei regionaler Verteilung.
3
Mythos "Recycling löst das Verpackungsproblem"
Recycling alleine löst das Verpackungsproblem nicht, auch wenn es im Vergleich zum reinen Einsatz von Primärrohstoffen ökologisch sehr sinnvoll ist und Pfand das Littering reduziert. Warum? Der Sortieraufwand und das Recycling brauchen mehr Energie und verursachen mehr Emissionen als die Wiederbefüllung von Mehrweggebinde. Die ursprünglichen Materialien können zudem beim Recycling nicht immer vollständig erhalten werden.
4
Mythos "Mehrweg ist schlecht für die Umwelt"
Ein häufiger Irrtum: Mehrwegflaschen seien durch die nötige Reinigung und den Rücktransport ökologisch nachteilig. Doch Studien zeigen klar: Regionale Mehrwegsysteme haben die beste Umweltbilanz, auch wenn Transport und Reinigung berücksichtigt werden. Zum Beispiel ist bei einer 0,33-Liter-Bierflasche der CO2-Ausstoß der Einwegflasche rund dreimal so hoch wie jener der Mehrwegflasche – wenn die Mehrwegflasche die Wiederbefüllungsraten erreicht.

FAKTEN statt Mythen:

  • Mehrwegflaschen können bis zu 50-mal wiederverwendet werden.
  • Regionale Mehrwegsysteme haben die beste Umweltbilanz.
  • Einwegverpackungen (auch mit Pfand) sind Wegwerfprodukte mit hohem Ressourcenverbrauch.

Wer bewusst wählt, verändert viel

Mehrwegverpackungen sind ein einfacher Schritt mit großer Wirkung - für weniger Müll, weniger CO2 und mehr Zukunft. Jede Entscheidung zählt. Viele praktische Tipps und Links für weniger Mist bietet die Initiative "natürlich weniger Mist" auf www.wenigermist.at.

Die Einrichtung der Stadt Wien führt richtungsweisende Projekte bei der Abfallvermeidung durch, die zur Schonung wertvoller Ressourcen oder zu einer nachhaltigen Lebens- und Verhaltensweise beitragen.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 28.11.2025, 10:36, 27.11.2025, 14:59
Jetzt E-Paper lesen