Oberösterreich

Vulva-Workshop versetzt FPÖ-Politikerin in Rage

Die Wiener Künstlerin Gloria Dimmel lädt im Linzer Stadtmuseum zum Vulva-Workshop. Das sorgt bei der FPÖ nun für Erregung.

Amra Duric
Bis 28.5.2023 ist im Linzer Stadtmuseum Nordico die Ausstellung "What the Fem*" – inklusive ausgestellter Vulven – zu sehen.
Bis 28.5.2023 ist im Linzer Stadtmuseum Nordico die Ausstellung "What the Fem*" – inklusive ausgestellter Vulven – zu sehen.
Nordico Stadtmuseum Linz

In der laufenden Ausstellung "What the Fem*?" im Linzer Stadtmuseum Nordico dreht sich alles um Feminismus. Die Lücken, die in der Schau noch herrschen, sollen bald von Besucherinnen selbst gefüllt werden. Das sorgt besonders bei FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler für Aufregung.

Gips-Vulva um 85 Euro

Denn am 3. März lädt die in Wien lebende Künstlerin Gloria Dimmel Besucherinnen ein, die Hüllen fallen zu lassen und einen Gipsabdruck von der eigenen Vulva anzufertigen. Die 85 Euro teure 3D-Vulva aus dem Workshop kann "verpackt im Nordico abgeholt werden oder auf Wunsch postalisch zugestellt werden". Mit der Aktion will die Künstlerin Frauen dazu ermutigen, sich Gedanken zu Sexualität und Geschlechtergleichheit zu machen und sich gleichzeitig auch von Schönheitsidealen zu befreien. 

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"Es ist ein Unding"

Weniger befreiend, sondern eher beklemmend, findet FP-Frauensprecherin Martina Tichler die Aktion. "Es ist ein Unding, Frauen unter dem Aufhänger des Feminismus immer noch auf ihre Vulva zu reduzieren. Das hat mit der Förderung der Gleichstellung von Mann und Frau schlichtweg nichts zu tun", ärgert sich Tichler.

FP-Gemeinderätin Martina Tichler mag verschließt sich gegen Gips-Vulven.
FP-Gemeinderätin Martina Tichler mag verschließt sich gegen Gips-Vulven.
FPÖ Linz

Peinlich berührt appelliert die FP-Politikerin "von Frau zu Frau" an ÖVP-Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer (ÖVP) "diesen Unsinn zu stoppen" und "keine öffentlichen Mittel für ordinären Aktionismus" bereit zu stellen. Weiters kritisierte Tichler: "Während viele fleißig arbeitende und oft alleinerziehende Frauen nicht wissen, wie sie aufgrund der derzeitigen Umstände über die Runden kommen sollen, werden weiterhin öffentliche Mittel für ordinäre und für niemandem hilfreiche Aktionen bereitgestellt."

Museum lädt FP-Politikerin ein 

Das Nordico Stadtmuseum reagierte auf Tichlers Kritik und sprach eine Einladung an die FP-Frau aus. "Als Stadtmuseum nehmen wir unseren Bildungsauftrag sehr ernst und verstehen uns als ein Museum, das auch gesellschaftspolitisch brisanten Themen Raum bietet, wie die bestehende soziale und finanzielle Benachteiligung von Frauen. FPÖ-Frauensprecherin Martina Tichler möchten wir herzlich einladen das Nordico zu besuchen und mit Leiterin Andrea Bina und Kuratorin Klaudia Kreslehner zu sprechen, um sich selbst vor Ort ein Bild über die Ausstellung zu machen."

Zudem sei der, bereits komplett ausgebuchte, Vulva-Workshop nur ein Teil der vielfältigen Feminismus-Ausstellung.  

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    Andreas Tischler / Vienna Press