Es ist endlich richtig Frühling: Alles wächst und gedeiht gerade und auf zahlreichen Wiesen sind Hunderte Gänseblümchen zu sehen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern kann auch ein Hinweis auf die Qualität der Erde sein.
Gänseblümchen, deren lateinischer Name "Bellis perennis" übrigens so viel wie "immer hübsch" bedeutet, sind nämlich eine sogenannte Zeigerpflanze.
Zeigerpflanzen nennt man auch Bioindikatoren – ihr Vorkommen oder Zustand lässt Rückschlüsse auf verschiedene Umweltbedingungen zu, etwa auf den Nährstoffgehalt des Bodens, den Feuchtigkeitsgehalt, den pH-Wert oder die Verdichtung. Neben Gänseblümchen sind auch Brennnesseln, Klee, Kamille und Schafgarbe typische Zeigerpflanzen.
Das Gänseblümchen ist sehr robust und hat eine ungewöhnlich lange Blütezeit: Von Februar bis in den Spätherbst ist es auf vielen Wiesen zu finden. Es ist zudem sehr anpassungsfähig und überlebt auch auf stark beanspruchten Bodenflächen, wie etwa dem Rasen im Schwimmbad.
Grundsätzlich wachsen die Blumen oft auf "Magerwiesen", also eher nährstoffarmen Böden, die wenig gemäht und gepflegt werden.
Magerwiesen sind aber nichts Schlechtes. Zahlreiche Blumen und andere Pflanzen wachsen darauf, und sie bieten vielen Insekten und anderen Tieren einen Lebensraum.
Hast du in deinem Garten plötzlich sehr viele Gänseblümchen, wo vorher keine waren, dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass sich der Nährstoffgehalt deines Bodens kürzlich verändert hat.
Einige Quellen geben an, dass das ein Hinweis auf zu wenige Nährstoffe ist und man den Rasen düngen sollte. Andere Quellen weisen wiederum darauf hin, dass Gänseblümchen durchaus auch in nährstoffreichen Böden auftreten können.
Das lässt sich vermutlich mit der Robustheit der Blume erklären: Sie überlebt, wenn empfindlichere Gräser bereits eingegangen sind. In einem sehr dichten, gesunden Rasen fühlt sie sich aber auch wohl.
Auch verdichtete Böden, wie sie beispielsweise auf Trampelpfaden vorkommen, können das Wachstum von Gänseblümchen begünstigen. Dabei hat es in solchen Böden wenig Luft und kaum Platz für Wasser oder neue Wurzeln.
Auch ein sehr kurz geschnittener Rasen zieht die Pflanzen an. Gänseblümchen brauchen viel Licht. Ist der umliegende Rasen kurz, können sie entsprechend besser wachsen und sich vermehren.
Gänseblümchen sind also grundsätzlich kein Problem, können aber ein Symptom eines Problems sein – besonders, wenn Sie eine bestimmte Art von Rasen anstreben, der andere Bedingungen braucht oder der von den Gänseblümchen verdrängt wird.