Der Eurovision Song Contest erlebt 2026 eine seiner turbulentesten Phasen. Mehrere Länder, darunter Slowenien, die Niederlande, Irland und Spanien, haben ihren Rückzug angekündigt, um gegen die erneute Teilnahme Israels zu protestieren. Andere Nationen setzen hingegen auf Kontinuität: Finnland und Portugal haben ihre Teilnahme bestätigt.
Der portugiesische Sender RTP erklärte, dass das Land am Wettbewerb teilnehmen werde. Die neuen Regeln würden die Transparenz und Neutralität des ESC stärken und so eine vertrauensvolle Teilnahme ermöglichen. Zudem gaben Finnland und Schweden offiziell bekannt, dass sie am Wettbewerb teilnehmen, wobei Schweden ohnehin nie ernsthaft über einen Rückzug nachgedacht hatte.
Darüber hinaus wird auch Belgien beim ESC 2026 in Wien dabei sein. Das bestätigte der wallonische Sender RTBF am Freitag. Nach der Entscheidung, Israel nicht auszuschließen, hatte sich der Sender zunächst Bedenkzeit erbeten. Die Entscheidung für die Teilnahme sei jedoch "ohne Zögern" gefallen, betonte RTBF-Geschäftsführer Jean-Paul Philippot. Gleichzeitig machte er deutlich, dass die schwierige Lage im Gaza-Streifen ernst genommen werde und die Berichterstattung während des Wettbewerbs auch an die Tragödien vor Ort erinnern solle.
Island prüft derzeit noch, wie es sich positionieren will. Die isländische Rundfunkanstalt RÚV befindet sich derzeit in internen Diskussionen. Letzte Woche hatte der Vorstand empfohlen, Israel vom Wettbewerb auszuschließen. Eine Entscheidung könnte voraussichtlich am kommenden Mittwoch folgen.
In den Niederlanden wird der ESC trotz des Boykotts ebenfalls im linearen Fernsehen übertragen, allerdings nicht mehr durch die Rundfunkgesellschaft AVROTROS. Stattdessen übernimmt der Auftragsrundfunk NTR die Ausstrahlung auf NPO1. NTR ist eine Stiftung mit dem Auftrag, Bildung und Kultur im niederländischen Fernsehen zu fördern. Der Sendeplatz des Wettbewerbs bleibt auf dem nationalen Hauptprogramm unverändert.