Der Wirbel um den "Song Contest" nimmt dramatische Ausmaße an: Nachdem Israel offiziell grünes Licht für die Teilnahme in Wien erhalten hat, brechen mehrere Länder mit dem Wettbewerb. Die Niederlande, Irland, Slowenien und Spanien haben bereits ihren Rückzug erklärt, weitere zögern noch.
In sozialen Netzwerken kocht die Stimmung über – Vorwürfe der Ungleichbehandlung stehen im Raum. "Realitätsfremder geht es kaum", schreibt ein User, während andere betonen, der ESC sei "immer schon politisch" gewesen. Besonders hitzig diskutiert wird die Frage, warum Russland weiterhin ausgeschlossen bleibt. "Wenn Israel mitmachen darf, kann Russland auch zurückkommen", heißt es in den Kommentaren. Die EBU verweist seit Jahren auf die angebliche Unpolitikalität des Wettbewerbs, doch genau das sorgt nun für noch mehr Ärger.
Spanien, einer der wichtigsten Geldgeber unter den "Big Five", bleibt seinem Kurs treu und hat den Boykott unmittelbar nach dem Entscheid durchgezogen. Auch zuvor zeigte man klare Kante – beim ESC 2025 in Basel provozierte der Sender RTVE mit einem verbotenen Statement: "Wenn es um Menschenrechte geht, ist Schweigen keine Option. Frieden und Gerechtigkeit für Palästina."
Jetzt gehen spanische Forderungen sogar noch weiter: Laut "20 minutos" sollen Vertreter von RTVE verlangt haben, "dass sämtliche Länder, die in einen Krieg verwickelt sind, nicht am ESC teilnehmen sollen".
"Das spanische Fernsehen schlug vor, dass Länder, die sich in einem Konflikt befinden, nicht nur Israel, sondern auch andere wie Russland und sogar die Ukraine, die nach der Invasion aufgrund einer Welle der Solidarität und vermutlich nicht nur wegen ihrer Musik gewann, nicht am Eurovision Song Contest teilnehmen dürfen – oder ohne Flagge auftreten müssen", heißt es laut "20 Minutos".
Der Ausschluss Russlands bleibt hingegen bestehen – seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 ist das Land nicht mehr dabei, seine Sender wurden zudem von der EBU suspendiert.
Trotz Gegenveranstaltung von Putins "Intervision Song Contest" in Moskau und lautstarker Kritik hält die Union an ihrer Linie fest: Die Teilnahme Russlands würde "die Werte des Wettbewerbs untergraben", hieß es damals.