Eine kriminelle Bande rund um die berüchtigte Dubliner "Gucci Gang" nimmt seit Jahren gezielt Premier-League-Stars ins Visier – und macht damit Millionen. Britische Medien beschreiben die perfiden Methoden der Gang, die auch vor den größten Namen im Sport nicht Halt macht.
Professionelle Täter brechen in die Luxusvillen von Topspielern ein, räumen Uhren, Designer-Schmuck und Bargeld ab und schaffen die Beute über Schottland nach Irland. Dort wird sie entweder weiterverkauft oder gegen Drogen und Waffen getauscht. Hinter den Coups sollen irische Tätergruppen stehen, die sich mit albanischen Kriminellen zusammentun, um Sicherheitslücken auszuspionieren.
Unter anderem schon betroffen: Jack Grealish, Raheem Sterling, Alexander Isak, Marcus Rashford, Alex Oxlade-Chamberlain . Sie alle wurden Opfer teils spektakulärer Einbrüche. Die Täter nutzen meist dieselbe Methode: Sie stöbern auf Instagram nach Luxusartikeln, schlagen dann mit mehreren Autos, Fahrern und Aufpassern zu. Mit Teleskopleitern dringen sie in obere Stockwerke ein und steuern gezielt die Master-Bedrooms an, wo Spieler ihre Uhren und Schmuckstücke oft offen lagern. Die Einsätze dauern oft nur Minuten.
Besonders im Fokus: Jack Grealish. Der Manchester-City-Star verlor im Dezember 2023 Schmuck und Uhren im Wert von rund einer Million Pfund (1,14 Millionen Euro), während seine Partnerin Sasha Attwood und Familienmitglieder im Haus saßen und sein Spiel im Fernsehen verfolgten. Die Einbrecher verschwanden, bevor die alarmierte Polizei eintraf. Grealish schrieb danach auf Instagram: "Ich kann nicht erklären, wie erschüttert ich über den Einbruch in meinem Zuhause bin. (…) Das war eine traumatische Erfahrung für uns alle." Die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt.
Die "Daily Mail" beschreibt, welchen Weg die Beute anschließend nimmt. Die irische "Gucci Gang", angeführt vom inhaftierten Glen Ward ("Mr Flashy") soll die Hehlerware übernehmen. Ward gilt als enger Verbündeter des berüchtigten Kinahan-Kartells. Die Täter bevorzugen den Verkauf in Irland oder Spanien, wo sie ihre Netzwerke haben – auch weil dort in 500-Euro-Scheinen bezahlt wird, was Transporte erleichtert.
Viele Fußballer haben ihre Sicherheitsmaßnahmen schon stark erhöht: Panic Rooms, Geofencing, Wachhunde und persönlichen Security-Teams. Liverpool-Stürmer Alexander Isak etwa legte daher Einbruch (noch in Diensten von Newcastle) einen 30.000-Pfund-Dobermann zu.
Dennoch bleiben Fußballer leichte Ziele. Die Verbrecher kennen den Spielkalender, wissen, wann die Kicker und häufig auch ihre Familien wahrscheinlich nicht zugegen sind. Aber auch Prominente wie Boxer Tommy Fury Opfer der bestens organisierten Banden. Die Polizei spricht von einer "extrem professionellen, hochmobilen Täterstruktur" – und hat bislang kaum Ermittlungserfolge vorzuweisen.