Marko führte Red Bull in die Formel 1, agierte gemeinsam mit dem Energydrink-Gründer Dietrich Mateschitz als die treibenden Kräfte des Rennstalls. Der nun 82-jährige Grazer war für das Nachwuchsprogramm im Bullen-Universum verantwortlich. Marko war es, der Top-Talente wie Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo oder Max Verstappen in die Formel 1 brachte.
Mit Jahresende geht die Ära des Grazers beim österreichischen Rennstall aber zu Ende. Markos eigentlich noch bis 2026 laufender Vertrag wird auf eigenen Wunschvorzeitig beendet, wie die Bullen erklärten. Nach 20 Jahren in der Formel 1 haben sich beide Seiten auf die Trennung geeinigt. Mitverantwortlich dafür: Marko soll zuletzt nicht abgesprochene Personalentscheidungen getroffen haben. Etwa die Beförderung von Arvid Lindblad zum Racing-Bulls-Fahrer und die vermeintliche Verpflichtung des ehemaligen McLaren-Nachwuchsfahrers Alex Dunne – auch wenn davon in der offiziellen Erklärung nichts zu lesen ist.
Nach dem Marko-Aus tauchte freilich schnell die Frage auf, wie es mit Star-Fahrer Max Verstappen weitergeht? Der gebürtige Grazer ist ein ganz enger Vertrauter des Vierfach-Weltmeisters, der sich in der gerade zu Ende gegangenen Saison mit Rang zwei in der Fahrer-WM hinter McLaren-Star Lando Norris zufrieden geben musste.
Es ist bekannt, dass der Niederländer bis zu einer Vertragsänderung in Markos Kontrakt die Möglichkeit hatte, bei einem Marko-Abgang ebenso den Rennstall zu verlassen. Als der teaminterne Machtkampf mit dem ehemaligen Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Frühjahr 2024 eskalierte und Marko die Suspendierung drohte, stellte sich der nunmehrige Sieger von 71 Formel-1-Rennen klar hinter Marko. Letztendlich musste Horner gehen.
Nun sind Markos Tage gezählt. Auf Verstappen hat der Abgang seines langjährigen Förderers und Mentors aber keinerlei Auswirkungen, meldet zumindest der niederländische "Telegraaf", der gerade im Verstappen-Lager stets bestens informiert ist. "Jetzt ist es jedoch nicht so, dass Verstappen über einen Abgang nachdenkt, weil nach Horner auch Marko bei Red Bull gehen muss", schrieb das niederländische Blatt. Stattdessen sei der Vierfach-Weltmeister zufrieden, wie Red-Bull-Boss Mintzlaff und Teamchef Laurent Mekies den Rennstall führen.
Marko sei in das operative Geschäft ohnehin schon länger nicht mehr eingebunden gewesen. Stattdessen liegt der Red-Bull-Fokus nun auf dem kommenden Jahr. Da greifen umfangreiche Regeländerungen in der Formel 1, wird Red Bull erstmals auch selbst zu einem Motorenhersteller. Es liegt nun am österreichischen Team, Verstappen ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen. Sollte dies nicht gelingen, könnte der nun 28-Jährige einen Abgang in Betracht ziehen.