Ausstellung "Körperwelten"

Wieder Grusel mit konservierten Leichenteilen in Wien

Bereits zum vierten Mal ist in Wien die "Körperwelten"-Schau zu Gast. Ab 21. November können wieder plastinierte Körperteile bestaunt werden.
Wien Heute
04.09.2025, 11:37
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die "Körperwelten"-Schau ist wieder da! Ab 21. November kehrt die spektakuläre Ausstellung von Plastinator Gunther von Hagens und Kuratorin Angelina Whalley in die Wiener Stadthalle zurück. Die "Körperwelten" waren bereits 1999, 2013 und 2019 zu Gast in der österreichischen Landeshauptstadt. Weltweit haben bereits mehr als 57 Millionen Menschen die Schau besucht.

Unter dem Motto "Am Puls der Zeit" gewährt die Schau wieder faszinierende Einblicke in Anatomie und Wissenschaft. Kuratorin Whalley zeigt den menschlichen Körper in vielen Facetten und veranschaulicht seine Verwundbarkeit. Es werden aber auch Wege zu einem gesunden und langen Leben in der heutigen Zeit gezeigt, ohne sich nur auf Ernährung, Bewegung oder Immunstärkung zu beschränken.

Lebensnahe Ganzkörper-Plastinate

"Ich freue mich sehr, den Wienern mit dieser einzigartigen Ausstellung die Möglichkeit zu geben, innezuhalten und die vielfältigen Eindrücke unserer modernen Welt bewusst wahrzunehmen und dabei gleichzeitig auch über die eigene Gesundheit nachzudenken sowie die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu entdecken", so Whalley.

Die äußerst lebensechten menschlichen Exponate, darunter zahlreiche Ganzkörper-Plastinate, die zum Großteil in lebensnahen Situationen präsentiert werden, ermöglichen umfassende Einblicke unter die Haut. Dabei wird die Funktionsweise von Organen und Körpersystemen eindrucksvoll veranschaulicht, komplexe Zusammenhänge verständlich erklärt und zugleich gezeigt, wie Krankheiten entstehen können.

Verwesungsprozess wird gestoppt

Die gezeigten Plastinate stammen aus dem Körperspende-Programm des Instituts für Plastination in Heidelberg. Und so läuft der Plastinations-Prozess ab: Um die Verwesung der Körperteile zu stoppen, wird eine Formalinlösung in das Arteriensystem eingebracht. Dann werden Haut und das Unterhautfettgewebe mit Skalpell und Pinzette schonend entfernt, sodass die einzelnen anatomischen Strukturen zum Vorschein kommen.

Dann beginnt der Plastinations-Prozess: Zuerst werden das im Körper enthaltene Wasser und lösliche Fette durch ein Lösungsmittel (Azeton) ersetzt. Dazu wird der präparierte Körper in ein -25 Grad kaltes Azetonbad eingelegt. Der Prozess dauert je nach Größe des Präparates etwa drei bis vier Monate.

"Körperwelten - Am Puls der Zeit"

Wann: 21. November 2025 bis 22. März 2026, Mo–Fr: 9–18 Uhr und Sa, So & Feiertage: 10–18 Uhr (letzter Einlass jeweils 1 Stunde vor Schließung)

Wo: Wiener Stadthalle – Studio F, Roland-Rainer-Platz 1, 1150 Wien

Tickets: Erwachsene: ab 22 € (Wochenende/Feiertage 25 €), Kinder & Jugendliche (7–18 Jahre): ab 16 €, Familien-Ticket (2 Erw. + 2 Kinder oder 1 Erw. + 3 Kinder): ab 56 €
Gruppen ab 10 Personen: ab 7 €, Flex-Ticket für beliebigen Tag mit bevorzugtem Einlass: 29 €

Info: koerperwelten.at

Präparat wird imprägniert und gehärtet

Danach folgt die Imprägnierung: Das Präparat wird in ein Bad aus flüssigem Silikon gelegt und unter Vakuum gesetzt. Das Vakuum saugt das Azeton aus dem Präparat heraus und erzeugt einen Unterdruck im Gewebe, der das Silikon bis in die letzten Zellen des Präparats eindringen lässt. Der Prozess der Imprägnierung dauert etwa sechs bis acht Wochen. Anschließend erfolgt die Positionierung – der Körper wird in die gewünschte Pose gebracht. In einem letzten Schritt wird das Präparat durch ein spezielles Gas gehärtet.

{title && {title} } red, {title && {title} } 04.09.2025, 11:37
Weitere Storys
Jetzt Abendausgabe lesen