Frustrierende Mitarbeitersuche

Konditor ist sauer – "Am Montag sind alle krank!"

Die Arbeitslosenquote in Wien ist hoch, trotzdem finden viele Unternehmer kaum geeignete Mitarbeiter. Konditor Markus Frömmel kennt das Problem gut.
Jana Stanek
04.09.2025, 07:00
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Markus Frömmel betreibt leidenschaftlich eine Konditorei in Wien und suchte lange Zeit verzweifelt nach Mitarbeitern. Die Bewerbungsprozesse frustrierten ihn immer mehr, wie er in einem Hintergrundgespräch mit VP-Landesparteiobmann Markus Figl erzählte. Von vorgeschobenen Krankheiten bis hin zu unerfüllbaren Sonderwünschen – alles hat er bereits erlebt. Auch seine langjährigen Arbeitskräfte verzweifelten zunehmend.

"Nur leere Ausreden"

Die Konditorei von Markus Frömmel suchte lange nach Mitarbeitern. Nachdem eine langjährige Arbeitskraft in Pension ging und eine weitere krankheitsbedingt ausfiel, musste der Wiener erneut auf die Suche nach Personal gehen. "Zuerst ist so gut wie niemand vom AMS gekommen. Ich habe angerufen, da hat sich kaum etwas getan", erzählt er. Kaum hatte er jemanden gefunden, der für den Job in Frage gekommen wäre, bekam er bloß leere Ausreden zu hören. "Ich habe zu viele Arzttermine und keine Zeit für ein Vorstellungsgespräch", wiederholt der Konditor eine davon.

Wurde dann doch einmal jemand eingestellt, ging es ähnlich weiter. "Am Montag oder am Freitag fing es dann immer mit den Krankenständen an", erinnert er sich. Erst eine Woche, dann zwei oder drei. "Ich hatte zu einem Zeitpunkt drei neue Mitarbeiter, und keiner war da – alle im Krankenstand", sagte er kopfschüttelnd. Auch die ausgeschriebenen 38,5 Stunden wollen wenige arbeiten; 25 Stunden sind für viele das Maximum. "Ich habe auch schon gehört: 'Ich kann erst ab 10 Uhr arbeiten.' Wir fangen in der Konditorei um sechs in der Früh an", erklärt Frömmel fassungslos.

Mitarbeiter sind frustriert

Auch seinen langjährigen Mitarbeitern wurde es irgendwann zu bunt. "Erst haben sie gesagt, sie wissen nicht, wie wir ohne unsere Kollegen weitermachen sollen, die jetzt nicht mehr da sind." Irgendwann hieß es stattdessen: "Wir machen lieber mehr Überstunden, statt jemanden einzuschulen, der nicht da ist, und ich muss in der Früh Angst haben, dass die nicht da sind." Über den Sommer konnte Frömmel schließlich beide Positionen besetzen. "Ich hoffe, dass es jetzt besser wird", so der Konditor-Chef.

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