1,7 Mio. für neue Stiftung

Wien stärkt Frauen – 100 bekommen Chance auf neuen Job

Kostenlose Ausbildung, finanzieller Zuschuss und berufliche Perspektiven: Die Stadt Wien startet mit AMS und waff die neue Frauenstiftung.
Hannah  Maier
11.08.2025, 17:11
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Annika (45) hat 20 Jahre in einer Reinigung gearbeitet. Aufgrund gesundheitlicher Probleme fällt der dreifachen Mutter die Arbeit immer schwerer und sie möchte in einen anderen Bereich wechseln. Dafür braucht sie aber eine Umschulung. Sarah (27) ist alleinerziehend und musste ihre Lehre zur Zahnarztassistentin abbrechen. Sie möchte ihre Jobaussichten nun mit einer fachlichen Ausbildung erhöhen.

Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die der waff – der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds – aus der Praxis kennt. Sie stehen stellvertretend für ein strukturelles Problem: Frauen haben es am Arbeitsmarkt oft schwerer, weil sie im Vergleich zu Männern häufiger Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Um ihre Chancen zu verbessern, startet die Stadt Wien nun die Wiener Frauenförderstiftung.

Kostenlose Ausbildung und Unterstützung

"Es ist ganz wichtig, dass Frauen in der Stadt unterstützt werden und Angebote zur Aus- und Weiterbildung bekommen, damit dieser Weg für die Wienerinnen auch möglich ist", betont Kathrin Gaál, Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin (SPÖ).

Mit der Wiener Frauenstiftung schafft die Stadt Wien gemeinsam mit dem AMS und dem waff ein weiteres Instrument zur Unterstützung von Frauen im Berufsleben. Ab Herbst sollen die ersten Teilnehmerinnen starten. Die Ausschreibung für 100 Plätze läuft bereits. Die ausgewählten Frauen erhalten während der Ausbildung Arbeitslosengeld sowie einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro. Auch die Ausbildungskosten werden vollständig übernommen.

100 Frauen über 25 haben die Chance

Die Zielgruppe sind Frauen über 25 Jahre, die beim AMS als arbeitssuchend gemeldet sind. "Wer etwa nach einer längeren Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen wieder ins Berufsleben einsteigen und sich beruflich neu orientieren möchte, ist bei der neuen Frauenstiftung genau richtig", sagt waff-Geschäftsführer Marko Miloradović.

"Starkes Wien braucht starke Frauen"

In technischen und naturwissenschaftlichen Berufen sowie im Digitalisierungsbereich sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert – obwohl gerade dort Fachkräfte dringend gesucht werden und die Verdienstchancen überdurchschnittlich gut sind. Mit der neuen Förderung will die Stadt Wien daher gezielt mehr Wienerinnen für diese Branchen gewinnen. "Frauen haben von Anfang an Nachteile am Arbeitsmarkt – und diese wollen wir ausgleichen. Eine starke Stadt und ein starker Wirtschaftsstandort brauchen starke Frauen. Es gibt keine Alternative", betont waff-Geschäftsführer Marko Miloradović.

Stadt nimmt 1,7 Millionen Euro in die Hand

"Die neue Wiener Frauenstiftung soll nun sicherstellen, dass Frauen, die im ersten Ausbildungsgang keine abgeschlossene Berufsausbildung erreichen konnten, dies nachholen", so Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). "Wir wollen Frauen in eine lange und nachhaltige Beschäftigung bringen", ergänzt Barbara Novak, Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Digitales (SPÖ).

Derzeit ist für die Frauenstiftung ein Budget von 1,7 Millionen Euro vorgesehen. "Wenn wir sehen, dass es hier eine stärkere Nachfrage gibt und sich das Projekt positiv entwickelt, werden wir das auch nachdotieren", verspricht der Bürgermeister. Die Frauenstiftung nach der geplanten Laufzeit von vorerst einem Jahr zu verlängern, ist für ihn denkbar.

{title && {title} } HTM, {title && {title} } Akt. 11.08.2025, 17:15, 11.08.2025, 17:11
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