62-Jähriger landet im Spital

Wiener mit "Mineralwasser" verätzt: "Es war die Hölle!"

Nach einem Lokalbesuch am Schlingermarkt liegt Robert H. im Spital. Statt Wasser war offenbar eine ätzende Flüssigkeit in der Flasche. Die Details.
Claus Kramsl
03.12.2025, 12:00
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Gegen 13 Uhr spazierte der Wiener (62) vergangenen Freitag über den Schlingermarkt in Wien-Floridsdorf. Weil sich der Hunger meldete, kehrte er bei einem Lokal ein. "Ich habe Gnocchi Carbonara und ein Mineralwasser bestellt", so der Pensionist zu "Heute". Als der Kellner die kleine Flasche Wasser brachte, nahm er zwei beherzte Schlucke. Ein fataler Fehler.

„Es war, als ob ich innerlich verbrenne“
Robert H.Pensionist (62)

"Es hat plötzlich auf den Lippen, im Mund und dann auch in der Speiseröhre gebrannt. Es war, als ob ich innerlich verbrenne. Es war die Hölle!", schildert der Floridsdorfer, der seitdem im Krankenhaus liegt.

Blutgasmessung belegt Vergiftung

Die Berufsrettung rückte an, kümmerte sich sofort um Robert H. "Der Patient hatte Brechreiz und klagte über Magenschmerzen. Er war weiß im Gesicht, kaltschweißig und hat mehrfach erbrochen", so ein Sprecher der Berufsrettung zu "Heute". Beim Blick in den Mund des Pensionisten zeigten sich auffällige Rötungen. Dann setzten die Sanitäter ein Gerät zur Blutgasmessung ein, dieses misst den Säure- und Basenhaushalt. Das Ergebnis bestätigte den Verdacht: Der Wiener hatte eine Laktatämie. Ein klarer Hinweis auf eine Vergiftung.

Dann nahm die Rettung mit einer Spritze eine Probe des Flascheninhalts und übergaben sie der mittlerweile auch eingetroffenen Polizei. Robert H. kam mit Blaulicht ins Spital.

Polizei konfiszierte Wasserflasche

"Während der Mann, der die ganze Zeit über ansprechbar war, von der Berufsrettung erstversorgt und unverzüglich in ein Krankenhaus gebracht wurde, stellten die Beamten die Getränkeflasche vorläufig sicher. Gefahrstoffkundige Organe (GKO) der Polizei wurden verständigt, um entsprechende Proben zu entnehmen", schildert Polizeisprecherin Michaela Rossmann zu "Heute".

"Eine detaillierte Auswertung steht noch aus. Bislang ermittelt die Polizei gegen unbekannte Täterschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung", so Rossmann.

„Zwei Schluck mehr und ich wäre wahrscheinlich tot“
Robert H.Säure-Opfer

Seit dem Vorfall ist Robert H. im Krankenhaus, kann mittlerweile wieder sprechen, aber: "Es geht mir sehr schlecht. Bis in den Magen runter ist alles verätzt", erklärt er. Essen kann er derzeit nicht, wird intravenös ernährt. "Sie haben mir so eine Astronautennahrung angehängt. Ich esse also über die Vene", scherzt der 62-Jährige. Ob er Folgeschäden davonträgt, weiß er noch nicht. Was er weiß: "Zwei Schluck mehr und ich wäre wahrscheinlich tot."

Marktamt-Kontrolle im Lokal

Wie "Heute" erfuhr, war auch das Marktamt rasch vor Ort und zog Proben aller im Lokal gelagerten Mineralwasserflaschen. Hier ergaben sich keine Hinweise auf weitere problematische Inhaltsstoffe. Das Lokal durfte wieder öffnen.

Die Ermittlungen der Polizei laufen. Die Analyseergebnisse des Flascheninhalts liegen aktuell noch nicht vor.

{title && {title} } ck, {title && {title} } Akt. 03.12.2025, 12:07, 03.12.2025, 12:00
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