810.000 Euro Schulden

Traditionsbetrieb pleite – "Leute essen wenig Fleisch"

Der Wiener Fleischer Franz Grögl in Wien-Inzersdorf musste Insolvenz anmelden. Gründe dafür gibt es gleich mehrere.
Wien Heute
02.12.2025, 09:15
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Wie "Heute" bereits im heurigen Juli berichtete, steht der einzige Fleischmarkt Wiens in Inzersdorf (Liesing) vor dem Aus. Der Betreibergesellschaft der Halle "f-eins" wurde der Mietvertrag gekündigt – bis Ende 2025 müssen alle sieben Mieter, darunter fünf Fleischereien, raus.

Für einen Betrieb ist schon früher Schluss: Franz Grögl, Geschäftsführer der "f-eins" GmbH und der Grögl Gastrofleisch GmbH, musste Insolvenz anmelden. Wie der Österreichische Verband Creditreform in einer Aussendung informiert, wurde am Montag über das Vermögen der Grögl Gastrofleisch ein Konkursverfahren eröffnet. Die Passiva betragen demnach 810.000 Euro, 20 Gläubiger und 18 Dienstnehmer sind betroffen.

Geschäft rennt nicht mehr

Als Hauptursache gibt Grögl die Aufkündigung des Mietvertrages an. "Ich bin zudem seit 1. März offiziell in Pension. Das Geschäft hat sich schlecht entwickelt, die Supermärkte nehmen uns immer mehr aus der Hand", meint er zu "Heute". Das Geschäft renne schon lange nicht mehr: "Das Konsumverhalten der Gäste hat sich nachhaltig verändert, die Leute essen heute im Schnitt einfach weniger Fleisch als früher."

Hinzu komme die unsichere Zukunft in Bezug auf die "f-eins"-Halle. Die halbe Halle – sie wurde im Dezember 2007 eröffnet – steht leer. Statt den ursprünglich 19 Mietern gibt es nur noch sieben. Grögl schloss damals mit der Stadt Wien einen Baurechtsvertrag ab. Doch die Stadt verkaufte das Baurecht für das Grundstück vor einiger Zeit an eine große Versicherung und diese wiederum heuer an die Marysa GmbH.

Langfristige Lösung für Halle

Deren Geschäftsführer, Abdullah Ünal (Sohn von Etsan-Gründer Hüseyin Ünal), erklärte im Juli  gegenüber "Heute": "So, wie die Halle im Moment dasteht, ist sie nicht tragbar und hat keine Zukunft. Wir wollen eine langfristige Lösung." Laut Grögl wurde den Fleischern ein befristeter Mietvertrag auf fünf Jahre angeboten, "das hätte sich aber keiner leisten können". Die Betriebe würden daher aus der Halle aus- bzw. umziehen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.12.2025, 09:18, 02.12.2025, 09:15
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