Wien

Wiener spuckt Blut, wird abgewiesen – jetzt spricht AKH

Ein Wiener wurde am Samstagabend mit starken Blutungen vom AKH abgewiesen. "Heute" berichtete bereits. Jetzt spricht die Klinikleitung. 

Nikolaus Pichler
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Der Wiener (62) litt nach einer Krebs-OP unter Blutungen.
Der Wiener (62) litt nach einer Krebs-OP unter Blutungen.
Sabine Hertel, privat

Zwei Sackerl machte Franz G. (Name geändert) laut eigener Aussage am Samstagabend mit Blut voll: Für einen leitenden Mediziner der Universitätsklinik für Notfallmedizin jedoch kein Grund für eine stationäre Aufnahme. Der Arzt schickte den Krebspatient stattdessen weg und schimpfte laut G. auf den behandelnden Arzt des Wieners. "Er sagte 'Sch... auf ihn, ich bin selber Professor', das haben sogar die Rettungsleute mitangehört", schilderte der 62-Jährige zuletzt in "Heute".

Klinik spielt den Ball an Berufsrettung weiter

Einen Tag nach den Vorwürfen des Mannes meldet sich nun die Klinikleitung zu Wort. "Die Klinik wurde am 31.7.2021 gegen 22:40 Uhr von einem Rettungswagen der Berufsrettung kontaktiert, dass für einen Patienten nach einer HNO-Operation ein Überwachungsbett benötigt wird. Der Oberarzt der Klinik hat telefonisch geantwortet, dass wegen der Akutversorgung von mehreren Patienten diese Übernahme nicht möglich ist und gebeten ein anderes Spital zu kontaktieren", heißt in einer Stellungnahme.

Daraus geht hervor, dass zum Zeitpunkt des Vorfalls "zwei Patienten nach Kreislaufstillstand und Reanimation, zwei Patienten mit akutem Herzinfarkt, ein Patient mit schweren Verbrennungen und eine Patientin mit einer schweren neurologischen Erkrankung bereits an der Akutbehandlungsstation der Klinik" behandelt wurden – "zusätzlich zu den ambulanten Patienten". Die Belegungssituation sei der Leitstelle bekannt gewesen, so der Tenor. "Die Sanitäter haben den Patienten etwa 15 Minuten später dennoch an die Universitätsklinik für Notfallmedizin gebracht, wo er vom Oberarzt erstbegutachtet wurde", betont das Spital. Doch aus Sicht des Oberarztes befand sich der Mann in einem stabilen Zustand. "Deshalb wurde der Patient schließlich in eine andere Klinik in Wien gebracht, wo ein Behandlungsplatz zur Verfügung stand."

Zuvor hatten sich jedoch bereits zwei zufällig anwesende Notärzte in der Einfahrt ein Herz gefasst und einen Zugang gelegt, weil die Blutungen des Wieners immer schlimmer wurden. Die Berufsrettung brachte ihn letztendlich in das Spital der Rudolfsstiftung in den dritten Bezirk.

Krankenhaus entschuldigt sich

Für die Worte des Arztes entschuldigt man sich jedoch beim AKH. "Wir bedauern den Tonfall des Arztes, der durch die akut notwendige Versorgung anderer PatientInnen in lebensbedrohlichen Situationen zustande gekommen ist." Der Krebspatient will nun dennoch rechtliche Schritte einleiten. Die Ombudsstelle des AKH ist bereits mit dem Fall betraut. 

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