Energie-Ärger in Wiener Gemeindebau! "Heute"-Leser Anton* (*Name von der Redaktion geändert) muss derzeit drei verschiedene Energiearten für seine 58m2-Wohnung in Wien-Brigittenau zahlen. Laut eigenen Angaben bezieht er Strom, Fernwärme sowie Erdgas für das Warmwasser. Für ihn ist das unverständlich - zumal vor zwei Jahren eine Photovoltaikanlage von Wien Energie auf dem Dach seines Gemeindebaus installiert wurde.
"Um sechs Uhr früh begann der laute Kran, die PV-Anlage damals auf das Dach zu heben", erklärt der Bewohner. Er kritisiert im "Heute"-Talk, dass es in Bezug auf die Arbeiten keine Ankündigung gegeben habe.
Vor einiger Zeit hat er eine Anfrage an Wiener Wohnen geschickt: Aus Umweltgründen und um aus der fossilen Energie auszusteigen, wollte er seinen Gasboiler gegen einen Elektroboiler tauschen. Doch sein Antrag wurde abgelehnt - bei Anton sorgt das für Unmut. Er versteht nämlich nicht nicht, wieso genau er den Wechsel nicht durchführen lassen kann.
Wiener Wohnen gab gegenüber "Heute" ein Statement zur Wohnsituation Antons ab. Bei der Photovoltaikanlage am Dach wird von Wiener Wohnen lediglich die Dachfläche zur Verfügung gestellt. Was die Einspeisung und Nutzung des erzeugten Stroms angeht, ist dafür Wien Energie zuständig.
Der Grund für die drei Energieformen ist ein sogenannter Energiemix, der bereits seit seinem Einzug im Jahr 2017 zum Ausstattungsstandard gehört. Der Wiener kann den Gasboiler nicht austauschen lassen, da dieser in technisch einwandfreiem Zustand und weniger als zehn Jahre alt ist. Der Austausch wäre daher mit erheblichen baulichen Maßnahmen und hohen Kosten verbunden.
"Grundsätzlich besteht für den Mieter die Möglichkeit, auf eigene Initiative und Kosten einen Elektroboiler zu installieren - etwa unter Nutzung der Dekarbonisierungsprämie der Stadt Wien", so die zuständige Pressesprecherin. Ob Anton sich auf eigene Kosten um den Austausch seines Boilers kümmert, bleibt offen.