Sie alle haben eines gemeinsam: Mut, Tatkraft – und den Willen, ihr Leben neu zu gestalten. Hui Yuan, Danijela Gajic und Batoul Turkmani sind drei von mittlerweile 26 Wienerinnen, die über die neue waff Frauenstiftung den Sprung in eine bessere berufliche Zukunft wagen.
"Ich wusste immer, dass ich mehr kann", sagt Danijela Gajic, alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Ihren Lehrabschluss machte sie in Serbien, arbeitete später im Handel – doch die Perspektiven fehlten. Jetzt drückt sie wieder die Schulbank: "Ich mache die Ausbildung zur Medienfachfrau und habe die Chance, unabhängig und stärker zu sein."
Hui Yuan, ursprünglich aus China, hat in ihrer Heimat Sommercamps für Kinder organisiert. "Um unserer Tochter eine bessere künstlerische Entwicklung zu ermöglichen, sind wir nach Österreich gezogen", erzählt sie. Ihre Tochter studiert heute an der Universität für Musik und darstellende Kunst. Yuan selbst nutzt nun die Gelegenheit, beruflich neu zu starten: Seit September absolviert sie eine Ausbildung zur Kindergarten- und Hortassistentin. "Ich freue mich sehr über diese Chance", sagt sie.
Auch Batoul Turkmani, gebürtige Syrerin und Mutter von drei Kindern, hat ihren Weg über die Stiftung gefunden. "Ich habe als Verkäuferin gearbeitet, war dann arbeitslos und bin über den Facebook-Account des waff auf das Programm aufmerksam geworden", erzählt sie. Heute macht sie eine Ausbildung zur Buchhalterin.
Mit dem neuen Projekt der waff Frauenstiftung will die Stadt Wien gezielt Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung fördern – besonders jene, die durch Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen aus dem Beruf gerissen wurden.
"Wien ist die Stadt der Frauen – und die Stadt der Chancen für Frauen. Daher beschäftigen wir uns auf vielfältige Art und Weise mit der Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt", betonte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) beim Hintergrundgespräch mit den ersten Teilnehmerinnen.
Auch waff-Geschäftsführer Marko Miloradović hob die Bedeutung des Projekts hervor: "Der waff unterstützt vom Pflichtschulabschluss bis zum universitären und tertiären Bereich mit zahlreichen Angeboten – damit sind wir möglichst nah an der Lebensrealität der Wienerinnen."
Gemeinsam mit dem AMS Wien bietet die Frauenstiftung Frauen ab 25 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung die Möglichkeit, eine qualifizierte Berufsausbildung in Zukunftsbranchen zu absolvieren – von Klimaschutz über MINT bis zum Sozialbereich.
Die Teilnehmerinnen erhalten Berufsorientierung, eine kostenlose Ausbildung, weiterhin Arbeitslosengeld vom AMS und zusätzlich 300 Euro Ausbildungszuschuss pro Monat vom waff. Insgesamt investiert die Stadt Wien rund 1,7 Millionen Euro in das Programm. Der Startschuss fiel am 1. August 2025. Bis Sommer 2026 können weitere Frauen einsteigen. Insgesamt haben sich mehr als 600 Interessentinnen gemeldet. Viele erfüllten nicht die Voraussetzungen, werden aber in andere waff-Programme weitervermittelt.