WM 2022

"Wir wollen Bier!" Fan-Block protestiert gegen Verbot

Katar hat mit einem Bier-Verbot bei der WM für Aufregung gesorgt. Die Ecuador-Fans nehmen es im Eröffnungsspiel mit Humor.

Sebastian Klein
Die Ecuador-Fans fordern eine Erfrischung.
Die Ecuador-Fans fordern eine Erfrischung.
IMAGO/PA Images

"Wir wollen Bier, wir wollen Bier", hallt es am Sonntag im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft in Katar durch das Al Bayt Stadion in Al Khor. Ecuador führt zu diesem Zeitpunkt gegen das Gastgeberland schon 2:0. Dennoch sind die Fans aus Südamerika unzufrieden.

Sie können im Wüstenstaat nicht auf die starke Leistung ihres Teams anstoßen.

Katar hatte bereits im Vorfeld der WM mit einem Bierverbot für Aufregung gesorgt. Bier und Fußball - das gehört unweigerlich zusammen, so die kritischen Stimmen. Katar bittet hingegen um Rücksichtnahme auf die eigene Kultur.

Am Freitag hat der Fußball-Weltverband FIFA selbst bekannt gegeben, dass es rund um die acht WM-Stadien in Katar keine alkoholischen Getränke zu kaufen gibt. Damit wurde deutlich, dass die Herrscherfamilie in Katar den Bier-Machtkampf mit der FIFA gewann. Scheich Jassim bin Hamad bin Khalifa al-Thani, der Bruder des Emirs von Katar, soll laut "New York Times" bis zuletzt auf das Alkoholverbot gedrängt haben. Und setzte sich damit durch. Die FIFA habe dieser Entscheidung zugestimmt, weil dem WM-Sponsor "Budweiser" sogar der komplette Konzessionsentzug drohte.

Dabei hatte man sich zunächst auf eine Ausnahmegenehmigung geeinigt. Fans sollten in speziellen Bereichen der Stadien die Chance erhalten, Bier zu kaufen. Und das drei Stunden vor Spielbeginn bis zu einer Stunde nach dem Schlusspfiff. Dies steht auch auf den WM-Tickets vermerkt.

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    So sehen die acht Stadien der Fußball-WM innen und außen aus.
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    Reuters

    Was für zigtausende Fans, die nach Katar reisen, gilt, betrifft die Promis und VIPs aber freilich nicht. Während die Anhänger auf den Rängen nur alkoholfreies Bier erwerben können, wird in den Logen groß aufgetischt. Vor dem Turnier wurden VIP-Pakete verkauft, dabei auch garantiert, dass Champagner, Wein, Bier und Spirituosen ausgeschenkt werden. Eine Loge kostet schließlich 21.600 Euro.

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      Instagram

      "Anheuser-Busch", die belgische Brauerei, die "Budweiser" verkauft, reagierte nach der Bekanntgabe des Verkaufsverbots ebenso verschnupft. "Das ist unangenehm…", hieß es in einem Tweet, der nur kurze Zeit später wieder gelöscht wurde. Neben dem Bier-Verbot müssen auch die Werbeflächen der US-Biermarke verdeckt sowie die roten Kühlschränke entfernt werden. Und das, obwohl das Unternehmen 75 Millionen Dollar für den WM-Zyklus an die FIFA überwies. Immerhin darf alkoholfreies Bier veräußert werden.

      In der Fanzone gibt´s Bier

      Das Bier-Verbot scheint jedoch aber nicht die Fanzone in Doha zu betreffen. An der Küste soll jeden Abend weiterhin Bier ausgeschenkt werden, der Preis für ein Krügerl kühlen Gerstensaft beträgt 13 Euro.

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        imago/Pacific Press Agency
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