Hast du eine moderne Waschmaschine, hat sie ziemlich sicher einen "Zeit sparen"-Knopf. Mit dem lassen sich lange Kochwaschgänge je nach Maschinenmodell und Hersteller auf bis zu einem Drittel der Normalzeit verkürzen. Praktisch, wenn du viel Wäsche hast – und keine drei Stunden Zeit.
Aber wo macht die Maschine Abstriche, um Zeit zu sparen, und wird die Wäsche dabei genauso sauber wie im längeren Normalprogramm? Das kommt auf die Verschmutzung der Wäsche an, wie Marius Rübenacker, Senior Product Line Manager für Wäschepflegeprodukte bei Electrolux Schweiz, erklärt. "Die Wäsche wird bei einem verkürzten Waschgang in der Regel nicht genauso sauber wie bei der Standardprogrammdauer, insbesondere bei mittlerer oder starker Verschmutzung." Dazu kommt: Obwohl die Maschine weniger lange läuft, braucht sie mehr Energie und Wasser.
Bei den Kurzprogrammen werden die einzelnen Waschschritte verkürzt. Damit das geht, muss beispielsweise das Wasser in der Maschine deutlich schneller erhitzt werden, was mehr Energie verbraucht. Auch der Wasserverbrauch kann sich steigern, wie Rübenacker sagt. "Das liegt daran, dass manche Maschinen die geringere Waschzeit durch intensiveres Spülen oder mehr Wasser ausgleichen."
Die verkürzten Waschschritte bedeuten auch, dass die Wäsche weniger lang einweichen kann und das Waschmittel weniger lange einwirkt. Deswegen empfehlen verschiedene Maschinenhersteller, die Kurzprogramme nur für leicht verschmutzte Wäsche zu benutzen: "Für das Kurzprogramm bei Miele wird in der Gebrauchsanweisung auf den geringen Beladungswert und geringen Verschmutzungsgrad hingewiesen", sagt Mediensprecher Roman Berther von Miele. Richtig dreckige Wanderhosen, Unterwäsche und auch Putztücher und Co. sollten mit den normal langen Waschgängen gewaschen werden, um zu garantieren, dass sie richtig sauber werden.
Du hast das Gefühl, deine Wäsche riecht seltsam oder hat immer noch Seifenrückstände dran, wenn der Waschgang fertig ist? Ist letzteres der Fall, benutzt du wahrscheinlich zu viel Waschmittel. Es lohnt sich, auf die Angaben auf der Verpackung zu achten. Aber: Auch der verkürzte Waschgang könnte zu Seifenrückständen führen, wie Rübenacker erklärt: "Es ist möglich, dass Spülgänge verkürzt oder reduziert werden, insbesondere wenn das ursprüngliche Programm mehrere Spülgänge vorsieht. Dadurch können Waschmittelrückstände in der Wäsche verbleiben."
Ein anderer Grund könnte die Füllmenge sein: Stopfst du deine Waschmaschine richtig voll, kann sie nicht mehr richtig schleudern und das Waschmittel verteilt sich schlechter. Grundsätzlich gilt: Eine Handbreit Platz zwischen Wäsche und Trommel sollte am Ende noch sein. Riecht die Waschmaschine selbst unangenehm, könnte sich ein Bakterienfilm gebildet haben. Um das zu verhindern, kannst du die Maschine gelegentlich leer auf 60 oder sogar 90 Grad laufen lassen.