Pleite-Serie in Gastro

Wirt schlägt Alarm: "Wenn jetzt nicht gehandelt wird …"

Nach zahlreichen Pleiten schlägt WKO-Wirtesprecher Gerold Royda Alarm: Nur eine Steuerentlastung könne die Gastronomie noch retten.
Peter Reidinger
06.12.2025, 20:08
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Die Gastro steht mit dem Rücken zur Wand. In Wien hat es zuletzt wie berichtet die beliebte Döner-Kette Ilkim erwischt: Vier Filialen – zwei in Favoriten, zwei in der Leopoldstadt – sind pleite. Hohe Rohstoff- und Personalkosten sorgen für Probleme. Anfang Dezember wurde schließlich auch noch der Bierpreis erhöht. Jetzt meldet sich der oberösterreichische Wirtesprecher Gerold Royda auf Facebook zu Wort – und spart nicht mit Kritik.

"Die Gesamtsituation für die Gastronomie wird immer schwieriger. Jede Einkaufspreiserhöhung geht zu Lasten des Deckungsbeitrags", schreibt Royda, der selbst Wirt ist und ein Hotel betreibt. Seiner Ansicht nach gäbe es nur eine Lösung: "Das EINZIGE, was helfen könnte, ist die Mehrwertsteuersenkung von Getränken in der Gastronomie auf 10 Prozent statt 20 Prozent."

Er appelliert an die Politik: "Hier braucht es den politischen Willen zum Erhalt der Gastronomie in seiner jetzigen Form. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, ist es bald zu spät." Besonders die Nachtgastronomie und kleine Lokale brauche dringend Hilfe – und zwar nicht durch Zuschüsse, sondern strukturell: "Keine Förderungen sondern spürbare Entlastung."

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Ähnlich drastisch sieht es auch Kebap-Chef Ferhat. Vor seinem Imbiss auf der Favoritenstraße stehen oft lange Schlangen, doch er sagt: "Ich glaube, dass die Kleinunternehmer in Zukunft alle sterben!" Er klagt: "Es wurde alles teurer und in Österreich sind die Lohnnebenkosten extrem hoch. Es ist auch sehr schwer, Mitarbeiter zu finden."

Hoffnung auf besseres Jahr 2026

Trotz allem gibt sich Ferhat kämpferisch: "Ich wünsche all meinen Kollegen viel Geduld und Durchhaltevermögen! Ich hoffe, 2026 wird es wieder besser werden!" Sein Fazit: "Es ist verrückt! Kleinunternehmer haben es in Österreich nicht leicht", bringt Ferhat die Gastro-Krise auf den Punkt.

Dazu kommt laut Ferhat ein weiteres Problem: "Wenn ich ein Kilo Fleisch kaufe, verkaufe ich nur 650 Gramm an meine Kunden. Das macht das ganze Business schwer!" Und weiter: "Wenn jemand 2.500 Euro netto bekommt, zahle ich etwa 5.000 Euro brutto. Das ruiniert jedes Gastro-Lokal. Bei zehn Mitarbeitern sind das 700.000 Euro – da muss man sich mal vorstellen, wie viel Döner man da verkaufen muss, damit es rentabel ist."

{title && {title} } rep, {title && {title} } Akt. 10.12.2025, 09:37, 06.12.2025, 20:08
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