Auch Speisen werden teurer

Wirt verlangt nach Mitternacht 2,20 Euro mehr fürs Bier

Viele Gastronomen kämpfen mit hohen Personalkosten. Ein Wirt aus OÖ erhöht um Mitternacht die Preise, sorgt damit über die Grenzen für Gesprächsstoff.
Oberösterreich Heute
30.08.2025, 06:00
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Die Preise in der Gastro sorgen für viel Gesprächsstoff – nicht nur bei den Gästen. Während manche Lokale schon 5,20 Euro für Leitungswasser mit Zitrone verlangen (hier ein Beispiel aus Podersdorf), kämpften viele Wirte selbst mit gestiegenen Rohstoff- und Personalkosten. Einer von ihnen: Karl Zuser, Chef vom Biergasthof Riedberg in Ried im Innkreis.

Er greift jetzt zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Wer nach Mitternacht noch ein Bier bestellt, zahlt drauf. Die "Heute"-Story darüber sorgte jetzt auch in Deutschland für Schlagzeilen, die "Bild-Zeitung" widmete Zuser einen großen Artikel.

Dort wird nun auch eine Summe für den Preisanstieg genannt. Ein frisch gezapftes Bier (0,5 Liter Zusers Bürgerbräu) kostet nach 0 Uhr 8,40 Euro statt 6,20 Euro. Für Hauptgerichte werden pauschal zwei Euro mehr fällig.

Karl Zuser ist Gastwirt, Hotelier und diplomierter Biersommelier. In seinem legendären Biergasthof Riedberg in Ried im oberösterreichischen Innviertel spielt Bier die Hauptrolle – frisch gezapft, perfekt zur feinen Innviertler Küche oder als Kostbarkeit aus dem reich bestückten Bierkeller mit über 500 internationalen Spezialitäten, darunter Raritäten und Vintagebiere. Berühmt sind die Verkostungen im Keller, die Zuser persönlich begleitet. Neben seinem Engagement als Vorstandsmitglied der Bierregion Innviertel und im Tourismusverband S’Innviertel ist er Referent in der österreichischen Biersommelier-Ausbildung, betreibt den Blog "Karls Biertagebuch" und vertreibt eine eigene Produktlinie mit Spezialitäten wie Hopfenblütentee, Bierschokolade, Bierpralinen, Biernudeln und Biergelee.

Der Grund: steigende Löhne, hohe Energiekosten und gesetzliche Vorschriften. "Ein Handwerker verlangt nach Geschäftsschluss auch mehr – bei uns ist das nichts anderes", erklärt Zuser gegenüber "Heute". "Wenn du unbedingt willst, dass ich da bin, musst du auch dafür zahlen."

Preis-Staffelung wird auf Website erklärt

Die Preisstaffelung sei auf seiner Website ganz offen kommuniziert. Dennoch habe er für die Aktion bereits einen "Shitstorm" kassiert. Zuser kontert: "Es geht nicht um Extra-Umsatz, sondern darum, die Kosten in den Griff zu bekommen."

Hier erklärt der Wirt auf seiner Website die Preisstaffelung.
Screenshot

"Wir wollen die Leute nicht ausnehmen", betont der Wirt, "sondern ein Bewusstsein schaffen, dass auch unsere Zeit Geld kostet."

Selbstbedienung möglich

Der Wirt bietet außerdem eine Alternative: Wer zu den üblichen Preisen trinken will, kann sich auch am Kühlschrank im Eingangsbereich selbst bedienen. Für Zuser ist die Situation ganz klar: Er reguliert die Preise lieber vorher, "bevor ich sage, ich will nicht mehr".

{title && {title} } red, {title && {title} } 30.08.2025, 06:00
Jetzt E-Paper lesen