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Enthüllt – jetzt werden die Mieten nochmals erhöht

Hunderttausende fragen sich, wie sie sich das noch leisten können: Zum dritten Mal in sieben Monaten steigen die Mieten im Land mit 1. Dezember an.

Rene Findenig
Die Mieten in Österreich steigen erneut. Und es gibt immer mehr Warnungen, dass Mieter ihre Wohnungen dadurch verlieren.
Die Mieten in Österreich steigen erneut. Und es gibt immer mehr Warnungen, dass Mieter ihre Wohnungen dadurch verlieren.
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Bereits zum dritten Mal in sieben Monaten steigen die Mieten in Österreich an. Einen Erklärungsversuch dafür probt die Wirtschaftskammer: Der Grund für die Teuerung sei "keine willkürliche Mieterhöhung, wie sie manchmal kolportiert wird, sondern die gesetzliche Wertanpassung", so Gerald Gollenz, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder Steiermark. "Eine Teuerungskeule, die zuschlägt oder eine Preisexplosion, wie in einer Aussendung der AK zu lesen war, ist die typische Propaganda. Wir lehnen solche Aussagen ab, da sie nur dazu dienen, die Menschen zu verunsichern."

"Dadurch droht vielen Familien mit kleinen und mittleren Einkommen der Verlust ihrer Wohnungen, weil diese einfach nicht mehr leistbar sind"

Anders sieht dies die angesprochene Arbeiterkammer (AK). "Dadurch droht vielen Familien mit kleinen und mittleren Einkommen der Verlust ihrer Wohnungen, weil diese einfach nicht mehr leistbar sind", so Präsident Andreas Stangl. Besonders treffe die "Preisexplosion" Mieter von Wohnungen in Ein- und Zweiparteienhäusern und Wohnungen in Mehrparteienhäuser, die ohne Fördermittel nach 1953 gebaut wurden. Da vor allem in den Städten Wohnraum knapp und die Nachfrage hoch ist, sind die Mieten im privaten Wohnbau teuer.

Dazu kommen jetzt auch noch die Mietzinsanhebungen durch die Wertsicherungsklauseln in den Mietverträgen. Die AK nennt ein Beispiel: Eine dreiköpfige Familie mit einer Mietwohnung in Linz zahlte im Jänner 2020 940 Euro Miete inklusive Steuern, Betriebs- und Heizkosten. Alleine durch die Mietsteigerungen sind es nun 100 Euro monatlich mehr – höhere Energie-, Betriebs- und Heizkosten noch gar nicht berücksichtigt. "Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit kleinen und mittleren Einkommen fürchten sich vor dem finanziellen Kollaps und vor dem Verlust ihrer Wohnung", so Stangl.

"SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig muss die Erhöhungen stoppen und zurücknehmen"

International gebe es schon in mehreren Ländern Maßnahmen zur Beschränkung der Mietzinserhöhungen, Schottland etwa habe diese vorübergehend gesetzlich verboten. In Österreich dreht sich das Teuerungskarussell aber weiter. Rund die Hälfte der von den erneuten Preissteigerungen betroffenen Mieter wohnt übrigens in Wien. Dort tobt Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp gegen den "Mieten-Tsunami": "SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig muss die Erhöhungen stoppen und zurücknehmen." Die SPÖ kassiere bei den Wienern "in roter Hausherrenmentalität" ab, beklagte er.

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    Nicht nur eine großzügige Terrasse lädt zum Wohlfühlen in der Wohnung ein.
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