Info-Tafeln in Kurstadt

"Woke Weihnachten" – Adventmarkt in Baden in der Kritik

Lucky Luke werde "toxische Männlichkeit" unterstellt, Robin Hood als "Klassenkämpfer" dargestellt – die FPÖ übt Kritik an den neuen Taferln.
Erich Wessely
05.12.2025, 06:15
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Entlang der Allee im Badener Kurpark stehen sie: Info-Tafeln, die in der kalten Jahreszeit in Baden jetzt die Gemüter erhitzen.

Vom Klimawandel, Emissionen und gesellschaftlichen Rollenbildern ist laut FPÖ hier zu lesen. Lucky Luke werde dabei "toxische Männlichkeit" unterstellt, Robin Hood als "Klassenkämpfer" etikettiert und Batman wegen "Emissionen" beurteilt. "Manche Superhelden landen auf einer Klima-Moral-Skala, andere werden entlang einer feministisch-machohaften Achse bewertet", kritisieren die Freiheitlichen.

Daneben finden sich weitere Tafeln, die "Angst und Panik" vor dem Klimawandel verbreiten: von "krankmachenden fossilen Energien" über CO₂-Karten bis hin zu "alarmistischen Kostenschätzungen zukünftiger Katastrophen". Was das alles mit Advent zu tun haben soll, würden sich viele fragen, so die Kritik.

Geht es nach der FPÖ Baden, sollte im Badener Kurpark stattdessen die stillste Zeit des Jahres gefeiert werden, mit Handwerk, Familienangebot und vorweihnachtlicher Atmosphäre.

"Woke-Klima-Show lässt Besucher ratlos zurück"

"Stattdessen lässt die Woke-Klima-Show die Besucher ratlos zurück: Soll man sich ärgern oder wundern? Wo ist bloß die vorweihnachtliche Stimmung geblieben, für die Baden immer so berühmt war? Der einzige Grund, den Advent im Park trotzdem zu besuchen, ist das Angebot der Standbetreiber und Gastronomen," ist sich FP-Stadtrat Gottfried Forsthuber sicher. Die Adventzeit solle Menschen verbinden, nicht polarisieren.

Kritik an der Bürgermeisterin

Auch Nationalratsabgeordnete und Bürgermeisterin Varmen Jeitler-Cincelli (ÖVP) wird von den Blauen in die Pflicht genommen: "Die VP-Bürgermeisterin inszeniert sich gerne als konservative Stimme. Wenn's darauf ankommt, versagt sie beim Schutz weihnachtliche Traditionen. Der moralisierende Klima-Lehrpfad im Kurpark ist das Ergebnis schwarzer Politik," so FP-Kultursprecherin und Gemeinderätin Gabriele Gerstner.

Ein Blick in andere Städte, etwa nach Brünn, zeige, dass es auch anders gehe: "Dort präsentiert sich der Adventmarkt stimmungsvoll, unpolitisch, familienfreundlich. Mit Weihnachtsgeschichten, die das Herz berühren. Baden sollte sich daran ein Beispiel nehmen."

Stadtregierung versteht Aufregung nicht

Die ÖVP-Bürgermeisterin war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, "Heute" sprach aber mit Jowi Trenner, 2. Vizebürgermeister der Liste "Wir Badener- Bürgerliste". Er nimmt die neue 3-er-Koalition in Schutz: "Mir wäre es lieber, wenn die Opposition mit Vorschlägen kommt, wie die finanziell schwierige Lage der Stadt verbessert werden kann."

Erzähle uns deine Story!

Wurde dir eine Beihilfe gestrichen? Kannst du dir das Leben kaum mehr leisten? Ist dir gerade etwas besonders Trauriges, Witziges oder Erstaunliches geschehen? Bewegt dich ein anderes Thema? Bist du der Meinung, dass deine Geschichte erzählt werden sollte? Dann melde dich bei uns unter [email protected]. Denn deine Story ist uns wichtig!Mail an uns

Die FPÖ versuche hier "krampfhaft, Mängel hervorzuheben. Warum? Das ist mir ein Rätsel". Zum Adventmarkt in Baden konkret sagt Trenner: "Wir haben einige Verbesserungsvorschläge, die aber erst nächstes Jahr umgesetzt werden können. Das heurige Adventmarkt-Konzept kam noch von der Vorgänger-Regierung."

"Gute Stimmung bei Adventmärkten"

Markus Riedmayer, Erster Vizebürgermeister (SPÖ), sagt gegenüber "Heute": "Wenn das die größten Probleme von Baden sind, sind wir die glücklichste Stadt Mitteleuropas. Mir gefällt das Konzept gut, es herrscht gute Stimmung bei den Adventmärkten."

{title && {title} } wes, {title && {title} } 05.12.2025, 06:15
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen