Horner führte den Bullen-Rennstall seit dem Formel-1-Einstieg im Jahr 2005. Unter dem nun 51-Jährigen holte das Energydrink-Team acht Fahrer- und sechs Konstrukteur-WM-Titel. Im Juli zog Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff aber die Reißleine, setzte Horner vor die Türe. Ihm war die sportliche Talfahrt der letzten Monate zum Verhängnis geworden. Genauso wie der Red-Bull-interne Machtkampf und die Angst des Teams, Star-Fahrer Max Verstappen zu verlieren.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte immer wieder verbale Duelle mit Horner, die beiden waren sich selten einig, wurden beinahe zu Intimfeinden. Ihr angespanntes Verhältnis gipfelte in der so umstrittenen Saison 2021. Auf das Horner-Aus angesprochen, meinte der Wiener nun bei "Channel 4": "Er war sehr oft ein Arschloch. Und das habe ich ihm auch so gesagt."
Dass sich die beiden nur selten einig waren, zeigte sich auch immer wieder bei der Netflix-Erfolgsserie "Drive to Survive" über die Formel 1. Zwölf Jahre lang waren Wolff und Horner konkurrierende Teamchefs in der Motorsport-"Königsklasse". So gibt es auch ein wenig Respekt vonseiten Wolffs für das Erreichte. "Die Ergebnisse sprechen für sich. Was das angeht, ist es so, als ob einer der alten Dinosaurier weg wäre. Es fühlt sich ein bisschen einsam an", schmunzelte der Mercedes-Teamchef, er vermisse Horner sogar auf eine gewisse Art und Weise, so der Wiener.
Ihm selbst könne ein derartiges Schicksal nicht ereilen, wie Wolff danach schmunzelnd meinte. Im Gegensatz zu Horner ist der Österreicher nämlich zu einem Drittel Eigentümer des Rennstalls. Er selbst könne dann einen Nachfolger vorschlagen. Er würde dann "der Vorsitzende werden und das Team in der Sonne sitzend kritisieren", schmunzelte er.