U13-Nachwuchssportler

Baseball: Welt-Qualifikation künftig in Wr. Neustadt

Wr. Neustadt mischt ab 2026 bei einer weltweiten Turnierserie mit. Das "Ducksfield" wird Austragungsort für Baseballspiele der Nachwuchssportler.
Victoria Carina  Frühwirth
23.06.2025, 05:00
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Wiener Neustadt schreibt Baseball-Geschichte: Ab 2026 wird das Baseball-Spielfeld der "Diving Ducks", genannt Ducksfield, Schauplatz einer weltweiten Baseball-Turnierserie für Nachwuchstalente. Wiener Neustadt baut damit seine Rolle als Gastgeber für internationale Baseball-Events weiter aus.

Erfahrung in der Organisation

Schon in der Vergangenheit haben die Diving Ducks bewiesen, dass sie Großveranstaltungen stemmen können – etwa bei der U15-EM im Jahr 2017, der U23-EM 2023 oder der WM-Quali-Serie gegen Litauen im Jahr 2018. Die neue PONY-Turnierserie schießt die Stadt nun auf die nächste Stufe.

Jährlich lädt die US-Organisation PONY (Protect Our Nation's Youth) Nachwuchsmannschaften zum Qualifikationsturnier für die PONY World Series. Sie umfasst rund eine halbe Million aktive Spieler in 40 Ländern. Wer letztlich eingeladen wird, entscheidet der Veranstalter. Derzeit sind die Spielteams für 2026 noch offen.

2026 findet erstmals eine U13-Turnierreihe in Europa statt. Das Ducksfield ist neben Prag, Stuttgart und Gijon einer von nur vier europäischen PONY-Austragungsorten.

Zwischen Bewerbern herausgestochen

Zum ersten Mal findet die PONY U13 World Series 2026 in Europa statt. Über die Bewerbung zum Veranstaltungsort sagt Moritz Scheicher, Funktionär und Vorstand des Baseballvereins Diving Ducks: "Der PONY-Director for Europe ist direkt an uns herangetreten und hat gefragt, ob wir uns da nicht bewerben wollen. Vorangetrieben hat die Bewerbung maßgeblich Ducks-Coach und ABF-Vizepräsident Rafal Mockowski. Der hat eine Bewerbungsmappe mit Referenzen an PONY geschickt."

Im "Heute"-Gespräch erzählt Moritz Scheicher, wie die Bewerbung ausgesehen hat und welche dringenden Aufgaben bis zu den Turnieren 2026 noch anstehen. "Uns war schon ziemlich klar, dass wir als Austragungsort genommen werden. Wir haben in Wiener Neustadt ja schon andere Meisterschaften ausgeführt, deshalb kennt man uns auch schon. Und wir wissen, PONY hat wenige Standorte angefragt. Wir waren deswegen von Anfang an selbstbewusst. Als zentraleuropäisches Land liegt Österreich außerdem geografisch gut, das ist noch dazugekommen", erzählt Scheicher.

Der Bewerbungsprozess sei dann ein schneller Ablauf gewesen, der nur anderthalb Monate gedauert haben soll. Der Organisation sei wichtig gewesen, dass alle Standorte langfristig für Wettkämpfe zur Verfügung stehen – diese Anforderung haben auch Projektpartner und Fördergeber.

Umbau wird teuer

Infrastrukturell war bei der Bewerbung auch wichtig, in der Nähe vom Austragungsort ausreichend Partnerhotels in jeder Preisklasse anzubieten. Diese Herausforderung haben die Ducks gemeistert, freut sich Scheicher: "Wir wissen, wir performen gut, wenn wir leisten müssen!" Die PONY-Wettkämpfe würden den Diving Ducks auch in der Motivation nützen. Kinder in der U10 Liga würden sich besonders anstrengen, um einige Jahre später als U13-Gruppe bei PONY-Heimspielen zu gewinnen.

Scheicher: "Im Moment haben wir hier am Baseballplatz in Wiener Neustadt ein großes und ein kleines Spielfeld. Um die längerfristige PONY-Austragung sicherzustellen, müssen wir in den nächsten Jahren noch ein kleines Feld und mehr Infrastruktur bauen. Wir wollen auch dem eigenen Nachwuchs mehr Raum zu geben. Fürs erste Jahr, also 2026, rechnen wir mit 50.000 bis 80.000 Euro an gebrauchtem Eventbudget. Aber insgesamt brauchen wir einen Ausbau, der sechs- bis siebenstellig werden kann. Da geht es um die Tribüne, Flutlichter, die Lautsprecher und allgemein Technik."

"Weil bis April nicht mehr viel Zeit ist, haben wir gesagt, wir hosten im erste Jahr mal nur zehn Teams. Langfristig, also ab 2027, wollen wir aber pro World Series Qualifikation 16 bis 20 Teams hosten. Da soll unsere Infrastruktur schon bereit sein für Nationalmannschaften und auch Akademien", führt Scheicher weiter aus.

Impuls für heimische Wirtschaft

Ein Berg an Kosten und Aufgaben, die Verband und Gemeinde bevorstehen. In der Zukunft soll auch eine Sporthalle gebaut werden, in der es Kunstrasen, Sportnetze und Batting Cages zum Schlagen geben wird.

"Wir haben der Politik aber auch gezeigt, dass das Fördergeld nicht vergeudet ist. Diese Weltturniere, die bringen jedes Jahr Gäste, das ist super für den Tourismus. Gäste stecken viel Geld in ihre Anreise, dann geben sie auch Geld für Hotels aus, für Restaurants und andere Freizeitaktivitäten. Und das betrifft ja nicht nur die Spieler der Teams. Da muss man rechnen, das sind in Zukunft 16 U13-Teams, da die Spieler, Ersatzspieler, davon auch Eltern und Geschwister, Trainer etc.", veranschaulicht Scheicher.

Kosten und Ertrag

"Wir haben da eine Brutto-Wertschöpfung von jährlich 400.000 Euro an die Region Wiener Neustadt ausgerechnet. Und das alles haben wir dem Land und dem Veranstalter präsentiert. Mit dem Sportministerium werden wir das auch noch besprechen", so Scheicher.

Regelmäßiger Austausch fand auch mit dem Sportstadtrat Philipp Gerstenmayer (FP) und dem Finanzstadtrat Philipp Gruber (VP) statt. Moritz Scheicher: "Die echte Höhe der Kosten wissen wir dann aber erst im August fix."

{title && {title} } VF, {title && {title} } 23.06.2025, 05:00