Die geplante Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße sorgt weiterhin für Diskussionen: Ausgerechnet der bereits sicherste und begrünteste Abschnitt zwischen Schlachthausgasse und Juchgasse soll erneuert werden, während die zentralen Bereiche von Wien Mitte bis Juchgasse unangetastet bleiben.
"All jene Abschnitte, die wirtschaftlich am wichtigsten sind und in Punkto Verkehrssicherheit den größten Änderungsbedarf haben, bleiben unangetastet. Der Beteiligungsprozess hat klar ergeben: Die Menschen wünschen sich mehr Grün, mehr Platz für Rad- und Fußverkehr, mehr Aufenthaltsqualität auf der gesamten Landstraßer Hauptstraße", kritisiert Mobilitätssprecher der Grünen, Kilian Stark.
Die Grünen werfen der Stadt mangelnde Planungssicherheit vor: "Bis heute gibt es keine Zusage für die Umgestaltung ausgehend von Wien Mitte. Weder Zeitplan noch Finanzierung sind klar. Die Zukunft der Landstraßer Hauptstraße ist damit weiter ungewiss", so Stark. Auf dem zentralen Abschnitt befinden sich zwei Drittel der Betriebe – deren Wünsche würden ignoriert, was die Einkaufsstraße in Zeiten harter Online-Konkurrenz schwäche.
Auch die grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Siegrid Widhalm kritisiert das Vorgehen: "Obwohl die Menschen ihre Wünsche klar formuliert haben, gibt es keine Zusage für die weitere Umgestaltung. Unseren Antrag, den Forderungen der Kaufleute gerecht zu werden und die gesamte Einkaufsstraße umzugestalten, wurde abgelehnt."
Die Grünen laden Bürger am 13. Dezember von 10 bis 13 Uhr am Rochusmarkt ein, um über die geplanten Umbauten, die Auswirkungen auf Bezirks- und Stadtbudget sowie die Zukunft der Einkaufsstraße zu diskutieren.
Seitens der SPÖ Wien wird betont, dass die Umgestaltung schrittweise erfolge. "Wie bereits oftmals ausgeführt, erfolgt die Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße in Etappen, wie es bei vielen größeren Umgestaltungs-Projekten der Fall ist, siehe Äußere Mariahilferstraße, Thaliastraße oder Favoritenstraße. Und so wird es auch in der Landstraßer Hauptstraße gemacht. Begonnen wird nächstes Jahr im Abschnitt Schlachthausgaße bis Juchgaße", hält SPÖ-Gemeinderat und Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Stadtentwicklung, Mobilität und Wiener Stadtwerke Omar Al-Rawi in einer Aussendung fest. Von "Schlechtreden und Panikmachen" halte er nichts.