Österreichs Schwimmer liefern bei der Kurzbahn-EM ab, doch viele Fans bekommen davon kaum etwas zu sehen. Heiko Gigler gewann am Donnerstag über 100 Meter Lagen in 51,60 Sekunden Bronze – seine erste Einzel-Medaille in der allgemeinen Klasse. Für den 29-jährigen Kärntner ein Befreiungsschlag, für den Österreichischen Schwimmverband bereits die zweite Medaille nach Bronze von Luka Mladenovic über 100 m Brust. Der 20-Jährige wurde diesmal Vierter.
Während die Athleten jubeln, sorgte der ORF für Ärger. Denn auf ORF Sport+ war während Giglers EM-Rennen keine Live-Übertragung zu sehen – stattdessen lief zur gleichen Zeit das Yoga-Magazin. Österreichs Schwimmstar Simon Bucher ließ das nicht unkommentiert.
Der 24-Jährige holte WM-Silber 2024 in Doha über 100 m Schmetterling und gewann EM-Silber in Belgrad in der 4×100-m-Lagenstaffel. Er schrieb verärgert: "Und das ist nicht einmal eine Übertragung auf ORF Sport+ wert. Da zeigt man lieber um 19 Uhr das Yoga Magazin. Good Job." Ein User kommentierte sarkastisch: "Sportland Österreich."
Gigler selbst zeigte sich nach dem Rennen tief bewegt. "Die ganze harte Arbeit, das Training, alles, was man geopfert hat, hat endlich einen Sinn gefunden", sagte er. "Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Ich bin schon so oft gescheitert." Der Bronze-Erfolg bedeute für ihn weit mehr als einen Platz auf dem Podest. "Dass es jetzt hingehauen hat, ist umso schöner, weil es ein schöner Jahresabschluss ist. Und dass es genau in so einem Jahr klappt, in dem ich es echt schwer gehabt habe, zeigt, dass man dranbleiben muss."
Während Gigler feiert, bleibt für viele Fans ein schaler Beigeschmack: Österreich gewinnt Medaillen – aber im heimischen Fernsehen sieht man davon wenig.