Fifa-Chef unter Druck

"Zirkusdirektor" - EX-DFB-Präsident greift Infantino an

FIFA-Präsident Gianni Infantino und Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger werden keine Freunde mehr. Jetzt hat Zwanziger den Schweizer massiv angegriffen.
Sport Heute
17.04.2025, 18:41
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Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat die FIFA und ihren Präsidenten Gianni Infantino scharf kritisiert. "Infantino ist kein Vorbild für den Fußball. Wenn er da herumspringt, soll er sich lieber als Zirkusdirektor outen", sagte der 79-Jährige im Podcast "Calcio d'Oro".

Zwanziger wirft dem Weltfußballverband Scheinheiligkeit vor: "Die sollen einfach sagen, wir machen Fußball, und das ist heute ein großes Geschäft. Wir sind im Wesentlichen Unterhaltung und Zirkus. Mit diesem Zirkus verdienen wir Geld, das wir an die Vereine und unsere Mitgliedsverbände zurückgeben. Und die sollen damit machen, was sie wollen. Das wäre eine ehrliche Haltung.

"Keine FIFA ohne Korruption"

Nach Ansicht Zwanzigers wird es eine "FIFA ohne Korruption nicht geben". Das liege auch an Infantino. "Er will die Macht. Du hast so viel Geld in der Hand, dass du eigentlich jede Kritik im Keim ersticken kannst. Diese Geldmaschine FIFA läuft und läuft. So bekommst du eigentlich für alles eine Mehrheit", sagte der ehemalige Chef des Deutschen Fußball-Bundes.

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Er spricht auch über die WM 2034 in Saudi-Arabien: "Er hat es in der Hand, irgendwo wieder ein Turnier zu schaffen, bei dem alle viel Geld verdienen. Wenn die Funktionäre dorthin fahren dürfen und die Millionen mitnehmen, sind sie auch ruhig und sagen nichts mehr. Das ist die Methode, mit der man korrupte Organisationen in einem Sport wie dem Fußball aufrechterhalten kann".

Prozess bald zu Ende

Für Zwanziger selbst könnte eine schwierige Zeit bald zu Ende gehen. Dem Deutschen wurde im "Sommermärchen-Prozess" schwere Steuerhinterziehung vorgeworfen, weil er eine Zahlung für die WM 2006 zu Unrecht als steuerbegünstigte Betriebsausgabe des DFB deklariert haben soll. So sollen mehrere Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden sein.

Das Verfahren gegen ihn wird Ende April gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Diese wird mit 10.000 Euro relativ gering ausfallen, muss aber noch festgelegt werden. Der Prozess konzentriert sich nun auf den DFB als Verband, dem eine hohe Strafzahlung droht.

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