Politik
"Zweiteilung Österreichs": Minister nennt Clusterländer
Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) gab am Freitag ein umfassendes Corona-Update für Österreich. Er nannte die Cluster-Länder und Maßnahmen.
In Phase drei der Corona-Pandemie ist Österreich derzeit mit regionalen Ausbrüchen konfrontiert. Dies bestätigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Der Grüne Spitzenpolitiker sprach im Ministerium wieder hinter einer Plexiglas-Wand und bestätigte, dass derzeit "eine Zweiteilung von Österreich" vorliegt.
➤ Hintergrund: "Drei Bundesländer haben derzeit Cluster", so Anschober. Hierbei handelt es sich um Oberösterreich (dort gab es von Donnerstag auf Freitag 60 Neu-Infektionen), Wien (57) sowie Niederösterreich (38).
"Die restlichen Bundesländer liegen alle bei Neu-Infektionszahlen zwischen 0 und 1", so der Politiker. Insgesamt gab es von Donnerstag auf Freitag 169-Neuinfektionen quer über das Bundesgebiet mit Hotspots in Ost-Österreich.
"Virus ist nicht weg"
Dieser Zustand sei durch die in zehn Schritten erfolgte Öffnung Österreichs nicht verwunderlich, muss aber weiter sorgsam beobachtet werden. Bereits im Ö1-Morgenjournal hat Anschober – wie berichtet – ein "reduziertes Risikobewusstsein" konstatiert. Bei dieser Linie blieb er auch bei der Pressekonferenz mit Experten. Anschober: "Es ist klar, dass viele müde werden. Ich steh' da nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Vielleicht waren einige irregeleitet, die dachten, jetzt haben wir gute Zahlen in Österreich gehabt – das Virus ist weg. Aber das Virus ist nicht weg."
„Rudolf Anschober: "Die schwierige Phase beginnt im Herbst. Das wird ein Marathon."“
In den letzten Tagen habe er aber eine Verbesserung der Einstellung der Österreicher zur Thematik festgestellt, erzählte der Minister: "Wir haben mittlerweile eine Trendwende in Österreich. Das Risikobewusstsein steigt wieder, immer mehr sagen im Supermarkt: Ich verwende den Mund-Nasenschutz freiwillig. Ich finde das großartig ..."
Jetzt heiße es achtsam und vorsichtig bleiben: "Die schwierige Phase beginnt im Herbst, in der kühleren Jahreszeit. Es wird kein Sprint, kein Mittelstreckenlauf, das wird ein echter Marathon, der sich über den Herbst/Winter hinziehen kann", so Anschober.