In der Ostukraine spitzt sich die Lage weiter zu: Russland soll nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "bis zu 100.000" Soldaten zusammengezogen haben. Nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk finde "eine Aufstockung und Konzentration des Feindes statt", so Selenskyj am Freitag vor Journalisten. "Sie bereiten in jedem Fall Offensivmaßnahmen vor."
Die Lage in der Region Pokrowsk sei "derzeit am besorgniserregendsten", so Selenskyj. Zugleich betonte der ukrainische Präsident, die Streitkräfte würden die russischen Truppen aus der nordöstlichen Grenzregion Sumy verdrängen.
In der Stadt Pokrowsk lebten vor Kriegsbeginn rund 60.000 Menschen und ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt für die ukrainischen Streitkräfte. Seit Beginn des Ukraine-Krieges zählt die Region zu den am heftigsten umkämpften Gebieten in der Ukraine.
Laut ukrainischen Angaben befand sich die russische Armee weniger als fünf Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Bereits vor wenigen Tagen hatte Selenskyj gewarnt, dass Moskau seine Truppen im von Russland besetzten Teil der Region Saporischschja für eine mögliche Offensive zusammenziehe.
In der Nacht auf Donnerstag griff Russland die Ukraine mit fast 600 Drohnen an. Mindestens 23 Menschen kamen in Kiew bei dem Angriff ums Leben – mehr dazu hier. In derselben Nacht wurde ein ukrainisches Kriegsschiff angegriffen, dabei starben zwei weitere Personen.