Ein Distanz-Kracher von Jules Kounde in der 116. Minute brachte im Endspiel des spanischen Cup-Wettbewerbs in Sevilla die Entscheidung zugunsten Barcas. Zuvor hatte Pedri die Katalanen in der 28. Minute mit einem traumhaften Schuss aus 20 Metern in Front gebracht, Real in einer hochklassigen zweiten Spielhälfte mit einem Doppelschlag durch Kylian Mbappe per Direkt-Freistoß (70.) und Aurelien Tchouameni (77.) nach einem Eckball gekontert, ehe Ferran Torres in der 84. Minute auf 2:2 gestellt hatte. Der ausgewechselte Antonio Rüdiger sah in der 123. Minute auf der Ersatzbank Rot, war danach nicht mehr zu halten.
Die Katalanen gewannen zum bereits 32. Mal den Bewerb und holten nach der Supercupa den bereits zweiten Titel des Jahres. Für Real-Coach Carlo Ancelotti könnte denkbar knappe Endspiel-Niederlage das Aus bei den "Königlichen" bedeuten.
ÖFB-Teamspieler David Alaba, am Mittwoch beim 1:0 gegen Getafe noch mit dem Verdacht einer Muskelverletzung ausgetauscht, konnte die Reise nach Sevilla mitmachen, saß aber über 120 Minuten auf der Bank. Bei Barcelona fehlte Star-Stürmer Robert Lewandowski verletzt.
Für Real begann die Partia im Stadion "La Cartuja" von Sevilla mit einem frühen Schock. Nach überstandener Muskelverletzung ging es für Linksverteidiger Ferland Mendy früh nicht weiter, der Franzose musste schon nach neun Minuten ausgetauscht werden, Fran Garcia kam in die Partie.
Auch seine Real-Teamkollegen hatten Mühe, ins Spiel zu finden, Barcas wuchtige Offensive rollte früh auf das Real-Tor zu. Supertalent Lamine Yamal verfehlte das lange Eck in der 19. Minute nur um Zentimeter, Jules Koundes wuchtigen Kopfball musste Real-Keeper Thibaut Courtois über die Latte drehen (21.). Sieben Minuten später musste der belgische Schlussmann das Leder aber aus den Maschen holen, blieb bei Pedris wuchtigem Abschluss aus 20 Metern chancenlos – 1:0 (28.).
Real wachte plötzlich auf, die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Doch der vermeintliche Ausgleich durch Jude Bellingham (35.) zählte nach einer Abseitsstellung nicht. In der Folge brachten die Katalanen das Spielgeschehen aber wieder unter Kontrolle. Mit einem Corner, der an Freund und Feind vorbeisegelte, dann an die Stange klatschte, verpasste Dani Olmo den zweiten Barca-Treffer (44.).
Real setzte weiter auf schnelle Gegenzüge, erhöhte den Druck. Barcelona-Schlussmann Wojciech Szczesny war in der 49. Minute aber bei einer Doppelchance von Vinicius Junior auf dem Posten. Zehn Minuten später verzog der Brasilianer nur knapp. Besser machte es Star Mbappe, erst in der Halbzeitpause eingewechselt, mit einem versenkten Direkt-Freistoß zum 1:1-Ausgleich (70.). Dabei sah Szczesny nicht gut aus, ließ das Tormanneck offen. Sieben Minuten später schlug es neuerlich im Barcelona-Tor ein, bejubelte Tchouameni den Treffer zum 2:1. Der Mittelfeld-Mann stieg bei einem Eckball von Arda Güler hoch, nickte ein (77.) – Real hatte das Spiel gedreht.
Plötzlich war Barcelona wieder wach. Yamals Abschluss konnte Courtois noch parieren (82.), doch zwei Minuten später setzte der spanische Youngster Lewandowski-Ersatz Torres ein, der den Real-Keeper umkurvte, zum 2:2-Remis einschob. Damit ging es in die Verlängerung. Auch, weil Raphinha in der sechsten Minute der Nachspielzeit gegen Raul Asencia zu einer Schwalbe ansetzte, dafür nach VAR-Angriff Gelb sah.