Der LASK spielte beim 6:0-Erfolg gegen die Kärntner groß auf, gewann nach der Trennung von Coach Markus Schopp auch das sechste Spiel der Qualifikationsgruppe, kann nicht mehr von Rang eins verdrängt werden. Sascha Horvath (26.), Florian Flecker (42.), Maximilian Entrup (60.), Ismaila Coulibaly (65.), Robert Zulj (72.) und Samuel Adeniran (83.) netzten für die Stahlstädter.
Und schossen die Klagenfurter Austria so richtig in die Krise. Die Kärntner holten nur einen Punkt aus den letzten fünf Spielen und finden sich auf einmal mitten im Abstiegskampf wieder - an vorletzter Stelle, nur aufgrund des "Sternchens" nach der Punkteteilung vor Schlusslicht GAK. "So, wie wir verteidigt haben, war es nicht bundesliga-würdig", musste Christopher Cvetko bei "Sky" zugeben.
"Das Warum kann ich noch nicht beurteilen. Aber es war von der ersten bis zur 90. Minute ein ganz schlechtes Spiel von uns", meinte ein sichtlich niedergeschlagener Peter Pacult nach dem Schlusspfiff. Dass die Ereignisse der letzten Wochen - Lizenzverweigerung in erster Instanz, Einstieg eines neuen Sponsors, Spekulationen über das Engagement von Carsten Jancker als neuen Trainer - Einfluss auf die Leistung der Spieler hatten, wollte Pacult so nicht stehen lassen, betonte aber: "Dass wir in den letzten Wochen genug Probleme hatten, das lässt sich nicht vom Tisch wischen, das kann auch keiner im Verein vom Tisch wischen."
Pacult müsse nun "eine Nacht drüber schlafen. Wir werden es in Ruhe aufarbeiten, schauen, dass wir in der kommenden Woche die Frische reinbekommen", so der Trainer-Routinier. Schon am Freitag steigt das Keller-Duell gegen Schlusslicht GAK.
Doch es bleibt die Frage, ob der 65-Jährige da noch auf der Trainerbank sitzt. Zumindest hatte es schon seit dem Einstieg der "TGI AG", als neuer Klagenfurt-Geldgeber Gerüchte über eine Pacult-Ablöse gegeben. Jancker wurde ins Spiel gebracht. So hatte Helmut Kaltenegger vom Goldhändler vor rund zwei Wochen bei einer Veranstaltung in Kitzbühel - das Unternehmen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei den Kärntnern eingestiegen - erklärt: "Ich kann euch eines versprechen: Er (Jancker, Anm.) wird in der nächsten Zeit wieder Trainer bei einer Mannschaft sein, die die TGI haben wird." Der Sponsor soll bereits einen deutlich höheren Betrag als die ausgemachte Anzahlung von 100.000 Euro an den Bundesligisten überwiesen haben - nämlich die gesamte Sponsorensumme von kolportierten 600.000 Euro. Ein niedriger Millionen-Betrag soll sogar hinterlegt worden sein.
Alles Anzeichen eines womöglich bevorstehenden Trainerwechsels, obwohl Pacults Vertrag beim Verein noch bis 2027 läuft. Klagenfurts Sport-Boss Günther Gorenzel gab sich hingegen auf eine mögliche Pacult-Ablöse angesprochen bedeckt. "Ich werde mich an diesen Gerüchten nicht beteiligen. Klar ist, dass das mit Menschen etwas macht. Mit der Mannschaft, mit Spielern, mit einem Trainer, mit dem ganzen Verein. Es wäre aber zu einfach, das als Grund zu nehmen. Es muss sich jeder einzelne hinterfragen, warum so eine Leistung zustande kommt", so Gorenzel. Es gelte nun, Dinge intern aufzuarbeiten.
