Politik

500 Euro Klimabonus – warum viele noch warten müssen

Die Auszahlung des 500 Euro hohen Klimabonus an alle Bürger soll bald abgeschlossen sein. Viele müssen aber weiter warten. Das musst du dazu wissen.

Roman Palman
Entweder aufs Konto oder als Gutschein: 500 Euro gibt es pro Erwachsenem jetzt durch den Klimabonus.
Entweder aufs Konto oder als Gutschein: 500 Euro gibt es pro Erwachsenem jetzt durch den Klimabonus.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Als Maßnahme gegen die Teuerung hat die türkis-grüne Bundesregierung den eigentlich gestaffelten Klimabonus auf 250 Euro pro Kopf erhöht und ihn mit zusätzlichen 250 Euro zum "Superbons" aufgeblasen. Ab dem Stichtag Anfang Juli werkelte man im grünen Klimaschutzministerium an der Umsetzung, einfach und schnell sollte die im September startende Auszahlung dann gehen.

Herausgekommen ist ein veritables Chaos: Während jetzt, Anfang Oktober, die meisten Österreicher die ihnen versprochenen 500 Euro erhalten haben (sollten), müssen viele noch weiter warten – diese Bonus-Spaltung zieht sich selbst durch Familien. Doch wie kann das sein?

Zufällige Auszahlung

Ein erkennbares Muster bei den Auszahlungen gibt es deshalb nicht, weil keines existiert. Das Geld wird in zufälliger Reihenfolge an die Bürger verteilt, je nachdem wann deren Daten in der zuständigen Linzer IT-Firma eingespeist wurden. Grund dafür ist laut Ministerium, dass es technisch nicht möglich ist, mehr als 300.000 Überweisungen pro Werktag zu tätigen. Spätestens Mitte Oktober sollten aber alle 8,6 Millionen Empfänger den Klimabonus aufs Konto bekommen haben.

Alle? Nein. Denn alle, von denen keine aktuellen Kontodaten über FinanzOnline oder einer anderen Quelle bekannt waren, bekommen die 500 Euro in Form von zehn Gutscheinen als RSa-Brief durch die Österreichische Post zugestellt. Dieser kann dann entweder bei Banken in bar eingelöst, oder damit bei Sodexo-Partnern bezahlt werden.

Gutscheine trotz FinanzOnline-Konto

Leider läuft nicht alles reibungslos. Es bekommen immer wieder auch Personen, die eigentlich ein aktives FinanzOnline-Konto haben, Gutscheine zugeschickt. Das liegt dann daran, dass die Bank-Daten nicht (korrekt) erfasst wurden.

Das kann zwei Ursachen haben, wie das ORF-Radio Ö3 am Sonntag erklärt: Einerseits, weil womöglich auf dem eigenen FinanzOnline-Konto in den letzten zwei Jahren keine Überweisung stattgefunden haben. Oder andererseits, wenn es einen Fehler bei der Übertragung gegeben hat. In beiden Fällen gibt es den Klimabonus ersatzweise als Gutschein.

900.000 Gutscheine verschickt

Stand Freitag (30. September) sollen bereits rund 900.000 Gutscheine verschickt und 6,3 Millionen Überweisungen getätigt worden sein, berichtet die "Kronen Zeitung". Auch bei dessen Zustellung gibt es aber weiter Probleme. Beispielsweise wurde der RSa-Brief eines Linzers an eine ihm unbekannte Adresse in Wien geschickt. Das Ministerium hatte sich in der Stadt geirrt – "Heute" berichtete.

Selbst Schuld?

Es kann aber auch schon auch am Empfänger liegen, dass die Gutscheine nicht ankommen. Denn für den Versand wurden die Daten aus dem Zentralen Melderegister mit Stichtag am 3. Juli herangezogen.

Wer danach umgezogen ist, oder in der Vergangenheit schlicht vergessen hat, seine Wohnsitzänderung den Behörden zu melden – das ist gesetzlich innerhalb von 3 Tagen nach dem Umzug vorgeschrieben – schaut erst Mal durch die Finger. Das Klimaministerium erhält die Gutscheine dann mit dem Vermerk "unbekannt verzogen" wieder zurück.

Warten bis 2023

Wer davon betroffen ist, hat erst einmal Pech. Stimmen Adresse oder Kontodaten nicht – auch dann gibt es eben Gutscheine – , ist weiter Warten angesagt. Bis Anfang 2023 nämlich. Der Grund laut Ministerium: "Für die Versendung der Gutscheine ist eine gewisse Vorlaufzeit notwendig!"

Das Gewessler-Ressort beruhigt aber: "Alle, die einen Anspruch darauf haben, werden den Klimabonus auch bekommen. Wenn der Wohnort im Melderegister in einzelnen Fällen nicht mehr dem Wohnort bei der Zustellung entspricht, werden wir auch hier eine Lösung finden".

Tote bekommen Klimabonus

Das geht sogar so weit, dass auch nach dem Stichtag Verstorbene den Klimabonus in voller Höhe zugestellt bekommen. Das Ministerium fordert diesen nicht einmal zurück: "Dann geht der Klimabonus in die Erbmasse über. Eine Rücküberweisung ist jedenfalls nicht notwendig."

Ob man sich das Ministerium in den bisher bekannten Fällen, wo noch lebende (!) Wiener ohne ersichtlichen Grund ihren Klimabonus zwei Mal überwiesen und somit 1.000 statt 500 Euro aufs Konto gebucht bekamen, ebenso kulant zeigt?

Hier bekommst du Hilfe

In Summe habe man aber unter den Millionen von Überweisungen nur eine sehr geringe Fehlerquote von 0,6 Prozent, heißt es aus dem Gewessler-Ressort auf "Heute"-Anfrage: "Insgesamt läuft das sehr sehr gut". Dennoch hat das Ministerium einen Appell an alle Bürger:

Bei Unregelmäßigkeiten jedweder Art – auch einer doppelten Auszahlung des Klimabonus – solle bitte sofort die Klimabonus-Hotline unter der Telefonnummer 0800 8000 80 kontaktiert werden. Dort werde man sich um eine Lösung bemühen.

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    Screenshot Facebook / Klimaschutzministerium
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      Getty Images
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