Alexander Radl (SPÖ) ist neuer Bürgermeister von Wolfsberg. Mit überwältigenden 77 Prozent der Stimmen setzte sich der 52-Jährige am Sonntag (14. September) klar gegen Josef Steinkellner (ÖVP, 17,57 %) und Reinhard Stückler (Grüne, 5,43 %) durch – und das gleich im ersten Wahlgang.
Die Nachwahl war nötig geworden, nachdem Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) im Mai nach schwerer Krankheit verstorben war. Eigentlich wird erst in eineinhalb Jahren wieder regulär in Kärnten gewählt. Die FPÖ hatte "aus Respekt gegenüber Primus" auf ein Antreten bei der Wahl verzichtet.
"Das Ergebnis macht mich stolz", sagt Radl, der sich nun als Mittelschullehrer – er unterrichtet Deutsch und Sport an der MS St. Stefan – karenzieren lässt, in einer ersten Reaktion zur "Kleinen Zeitung".
Und weiter: "Der Wahlkampf war sehr fair, da möchte ich mich auch bei meinen Mitbewerbern herzlich bedanken, dass die Sachlichkeit gewählt wurde und nicht die Emotion. Unser geschätzter Hannes, der zu früh verstorben ist, hat sicher von oben heruntergeschaut und dazu beigetragen, dass das Ergebnis so ausgefallen ist", erklärt der Vater zweier Kinder sichtlich bewegt.
An der Sitzverteilung im Gemeinderat ändert die Nachwahl nichts: Die SPÖ hält mit 22 von 35 Mandaten weiterhin die absolute Mehrheit, gefolgt von der ÖVP mit sechs, der FPÖ mit fünf und den Grünen mit zwei Mandaten.
Überraschend war Radls Erfolg nicht – wohl aber die Deutlichkeit. Diese dürfte, so wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, wohl daran liegen, dass die Bürgermeisterwahl eher einer "Hannes-Primus-Gedenkwahl" ähnelte. Die niedrige Wahlbeteiligung von 45,9 Prozent wird ebenfalls darauf zurückgeführt, dass vielen das Ergebnis ohnehin klar erschien.
