Wegen 30 Minuten Parken

94 € Parkstrafe für zahlende Kundin: "Das ist Abzocke"

Eine Supermarkt-Kundin parkte während des großen Einkaufs auf einem Penny-Kundenparkplatz in NÖ. Jetzt muss sie Strafe zahlen.
Victoria Carina  Frühwirth
26.07.2025, 05:45
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30 Minuten zu lange auf dem Parkplatz – schon wurde Renate K. (Name geändert) für ihr Einkaufsverhalten abgestraft. Laut Strafzettel muss die Neulengbacherin (Bezirk St. Pölten) saftige 94 Euro Strafe bezahlen.

Sie hatte bei der Supermarktkette "Penny" eine halbe Stunde länger als die erlaubten 60 Minuten geparkt.

Opfer: "94 Euro für eine halbe Stunde. Kundenfreundlich ist das nicht"

Eine gesetzeskonforme Strafe? Ja. "Kundenfreundlich ist das nicht", sagte die Frau im "NÖN"-Gespräch. Sie sei seit Jahren regelmäßig bei Penny einkaufen, doch dieses Schreiben im Mai habe sie fassungslos gemacht.

"94 Euro für eine halbe Stunde. Das ist Abzocke", so die nun ehemalige Kundin. Die Parkdauer ist auf dem Penny-Gelände auf maximal eine Stunde begrenzt. Diese Info war der Kundin trotz Hinweisen allerdings nicht bewusst: "Ich selbst habe auch das Schild nicht so genau gelesen", gibt sie gegenüber "NÖN" zu. Noch schlimmer: Der Versuch, sich telefonisch beim Parkraum-Überwacher zu beschweren, verlief im Sande.

"Da bin ich nur in der Warteschleife gehängt. Es hat nie jemand abgehoben." Der Frust sitzt bei Renate K. tief. Mittlerweile hat die Neulengbacherin schriftlich Beschwerde bei Penny eingelegt. Ihre Konsequenz: "Ich gehe vorläufig nicht zu Penny einkaufen", so die enttäuschte Kundin zur NÖN. Nur wenige Meter weiter befindet sich ein "LiDL" – ebenso mit Parkplatz. Sie will nun auch andere warnen – viele wüssten wie sie gar nicht, dass es überhaupt eine Zeitbegrenzung gebe.

Überwachung soll Kundensituation verbessern

"NÖN" hat beim Rewe-Konzern nachgefragt, warum ausgerechnet der Parkplatz von einem Lebensmittelmarkt derart streng überwacht wird – und ob die Höhe der Strafe verhältnismäßig sei. Die Antwort: Seit April gibt es eine Parkraumüberwachung, weil es in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit Dauerparkern gegeben habe. Diese hätten regelmäßig Stellplätze blockiert – zum Nachteil echter Kunden.

Vom Supermarkt-Konzern heißt es: "Die Parkraum-Überwachung an unserem Standort wurde im April eingeführt, um die Parkplatzsituation für unsere Kundinnen und Kunden zu verbessern." Die Höhe der Geldstrafe selbst – satte 94 Euro! – sei aber nicht vom Unternehmen festgelegt worden. Zuständig war ein beauftragter externer Dienstleister.

Rewe betont laut NÖN: "Wir verstehen, dass 94 Euro für eine halbe Stunde Überschreitung hoch erscheinen mögen, möchten jedoch darauf hinweisen, dass die Regelungen klar ausgeschildert sind und für alle Nutzer gleichermaßen gelten." Zur Beschwichtigung lässt Rewe aber ausrichten: "Man werde den Fall gern individuell prüfen."

{title && {title} } VF, {title && {title} } Akt. 26.07.2025, 15:22, 26.07.2025, 05:45
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