Ein Klick im Netz – und schon flattert die vermeintliche Wunder-Spritze ins Haus. Mit ein paar Stichen zur Traumfigur? Von wegen! Immer öfter werden gefälschte Arzneimittel zur Gewichtsreduktion und gegen Diabetes im Internet angeboten. Was nach schneller Lösung klingt, kann schwer krank machen – oder sogar tödlich enden.
Die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und der Apothekerverband schlagen Alarm: Dubiose Anbieter locken über Social Media, E-Commerce-Portale oder Werbeanzeigen mit "Schnäppchen". Dabei werden sogar offizielle Logos missbraucht, um Seriosität vorzutäuschen.
Besonders beliebt bei Fälschern: sogenannte Abnehmspritzen, die aktuell weltweit im Trend liegen. "Dass diese vermehrt von dubiosen Online-Anbietern bezogen werden, macht uns ernsthafte Sorgen", warnt Apothekerverbandspräsident Thomas W. Veitschegger.
Er erklärt die Gefahr: "Es handelt sich um hochspezialisierte Arzneien, die nur nach ärztlicher Verschreibung und ausschließlich von heimischen Apotheken bezogen werden sollten." Wer im Netz kauft, riskiert Schlimmes: Bei Fake-Produkten sei oft gar kein Wirkstoff enthalten – oder aber gefährliche Substanzen in viel zu hoher Dosierung.
Was viele nicht wissen: Der Onlineverkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten ist in Österreich verboten – auch ausländische Anbieter dürfen sie hierzulande nicht verkaufen. Diese Regelung schützt die Patientensicherheit.
"Unsere Botschaft ist klar: Wird Ihnen ein rezeptpflichtiges Medikament im Internet angeboten, lassen Sie die Finger davon. Dieses Angebot ist nicht seriös", betont Andreas Hoyer, 1. Vizepräsident des Apothekerverbands. Wer trotzdem bestellt, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern verstößt auch gegen das Gesetz.
Sicher ist nur der Gang in die Apotheke. Hier werden Medikamente mehrfach geprüft, bevor sie in die Hände der Kunden gelangen. Dank der EU-Fälschungsschutzrichtlinie ist jede Packung rückverfolgbar – ein Schutz, den Online-Händler niemals bieten können.
"Die Vorfälle zeigen auch, dass man volle Arzneimittelsicherheit nur in der heimischen Apotheke bekommt", unterstreicht Alexander Hartl, 2. Vizepräsident des Apothekerverbands. Sein Rat: Rezepte ausschließlich in Apotheken einlösen und auch rezeptfreie Produkte nur bei zertifizierten heimischen Anbietern kaufen.