Wiener auf Mission in Afrika

Ärzte heilen blinden Buben – doch es gibt ein Problem

Ein Arzt aus Wien opfert jedes Jahr den Urlaub, um Blinden in Afrika zu helfen. Zuletzt konnte sein Team einem 10-Jährigen das Augenlicht zurückgeben.
Christian Tomsits
05.08.2025, 07:30
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Blinde wieder sehend machen – was früher Heiligen zugeschrieben wurde, wird heute von Ärzten vollbracht. Ein junger Mediziner aus Wien schafft genau das Jahr für Jahr mit einem engagierten Team des Grazer Vereins "Sehen ohne Grenzen". Höchstengagierte Augenärzte, Chirurgen, Anästhesisten, Orthoptisten, Krankenschwestern und Optiker schauen dorthin, wo die Not am größten ist.

"Wir reisen regelmäßig nach Nigeria und operieren innerhalb einer Woche zwischen 100 und 300 Menschen, die durch grauen Star und andere Krankheiten fast oder schon ganz erblindet sind", erklärt Nikolaus Hommer gegenüber "Heute". 

Nikolaus Hommer bei der Vorbereitung zur OP
privat

Der 32-Jährige befindet sich in der Ausbildung zum Facharzt, entstammt einer Wiener Augenarzt-Dynastie. Zum wiederholten Male opferte er seine Urlaubszeit zum Jahresanfang, um Teil der waghalsigen Trips des Grazer Vereins in abgelegene Gebiete südlich der Sahara zu sein. "Die Linsentrübungen, die wir hier sehen, gibt es in dieser Form in Europa kaum noch", schildert der Mediziner. "Menschen stehen bereits bei der Ankunft unseres polizeigeschützten Konvois Schlange", so Hommer.

Besonders bewegend: Auch dank seiner Hilfe konnte ein 10-jähriger Bub, der erst vor kurzem einen grauen Star entwickelt hatte, sein Augenlicht zurückbekommen. Der junge Nigerianer kann jetzt wieder sehen und wieder in die Schule gehen. "Es war wirklich berührend. Die Dankbarkeit in den Gesichtern der Menschen berührt uns jedes Jahr aufs Neue", so der Arzt.

Helfern geht das Geld aus

Doch nun stehen die Helfer vor einem Problem. "Wir haben für die nächste Reise Anfang Jänner noch nicht genug Spendengelder gesammelt", so Nikolaus Hommer. Er gibt alles dafür, dass der 10-Jährige nicht das letzte geheilte Kind bleibt und wandte sich an die Öffentlichkeit. Wer den Helfern und vor allem den vielen Betroffenen Hoffnung schenken will, könne das mit einer Spende an "Sehen ohne Grenzen" mit IBAN: AT 76 3800 0000 0566 9114 oder auf "gofundme" tun.

Alle Kosten, die dem Verein für seine Hilfsprojekte entstehen, sind auf der Website des Vereins transparent einsehbar und aufgelistet. Das teuerste der Trips sind stets Transporte, Medikamente und Operations-Geräte – zumindest 25.000 Euro werden für ein Team benötigt.

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